Der ungebremste Bau von Mehrfamilienhäusern hat unschöne Folgen. Doch zumindest Mieter und Mieterinnen profitieren vom Boom: Seit mehreren Jahren sinken die Mieten. Im zweiten Quartal dieses Jahres verringerten sie sich so stark wie noch nie im letzten Vierteljahrhundert, und zwar um 3,2 Prozent im Jahresvergleich, wie die UBS unlängst errechnet hat.
Allerdings können sich längst nicht alle Mieter an diesem Trend freuen. Denn nur bei den freien Mietwohnungen sinken die Preise. Und auch in den grossen Städten bleiben die Mieten unverändert (hoch) und freie Wohnungen rar.
Denn: Viele der neuen Mehrfamilienhäuser entstehen an den falschen Orten. Also nicht dort, wo die Jobs zahlreich und die Lebensqualität sehr hoch sind, sondern an weniger begehrten Lagen. Und deswegen stehen genau an solchen Orten auch besonders viele Wohnungen leer.
Über die ganze Schweiz betrachtet ist der Leerstand derzeit so hoch wie zuletzt 1988 – also zu Zeiten des letzten Immobilienbooms. Letzten Sommer liessen sich für mehr als 83'000 Wohnungen keine Mieter finden. In der Zwischenzeit dürfte sich der Leerstand noch verstärkt haben.
(mbü)