Die seit Dezember angespannte Energie-und Netzsituation hat sich offenbar beruhigt. Die seit Weihnachten 2015 und im Januar 2016 beobachtete Entspannung habe sich auch im Februar fortgesetzt, teilte der nationale Stromnetzbetreiber Swissgrid am Dienstag mit.
Die Energiereserven seien aufgrund der tiefen Füllstände der Speicherseen zwar nach wie vor tief; die eingeleiteten Massnahmen hätten aber gewirkt und zu einer positiven Prognose für die Monate März und April 2016 geführt.
Milder Winter hilft
Unter anderem haben laut Mitteilung die ungewöhnlich milden Temperaturen eine Reduktion der Netzlast und des Gesamtverbrauchs zur Folge. Dank der häufigen Niederschläge seit Mitte Januar ist zudem die Stromproduktion aus Laufwasserkraft höher als sonst im Winter üblich. Auch die Wiederinbetriebnahme von Block 2 des Kernkraftwerks Beznau am 23. Dezember 2015 habe ihren Teil dazu beigetragen, heisst es.
Zu den wirkungsvollsten Massnahmen zählt Swissgrid die seit Ende Dezember erfolgte schrittweise Erhöhung der Netztransferkapazität an den Grenzen zu Frankreich, Deutschland und Österreich. Auch wurde mit weiteren Massnahmen gleichzeitig der Export gedämpft. Die Kapazität von - für den importierten Strom nötigen - 380/220-Kilovolt-Transformatoren wurde ebenfalls erhöht.
«Umfassende Entwarnung» verfrüht
Eine «umfassende» Entwarnung sei allerdings noch verfrüht, heisst es weiter. Ein kritischer Ausfall oder eine unerwartet länger andauernde Kälteperiode könnte problematisch sein. Mit Blick auf den nächsten Winter 2016/2017 sei überdies die beschleunigte Beschaffung des Transformators für das Unterwerk Beznau in die Wege geleitet worden.
(awp/mbü/ama)