Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins am Mittwoch um 0,25 Prozentpunkte auf ein neues Zielband zwischen 5 und 5,25 Prozent erhöht. Diese Erhöhung wurde auf den Märkten auch so erwartet. Der Zinsentscheid ist beim Entscheidungsgremium der US-Notenbank einstimmig gefallen.
Im knapp gehaltenen Communiqué sind keine Hinweise auf die weitere Geldpolitik zu ersehen. Auffällig ist, dass die Notenbank explizit schreibt, das US-Bankensystem sei widerstandsfähig und gesund. Erst Anfang Woche kam es zur zweitgrössten Bankenrettung der US-Geschichte. Die First Republic Bank musste unter Zuschüssen der US-Einlagenversicherung von der Grossbank JP Morgan übernommen werden.
Hinweise auf ein Ende der Zinserhöhungen
Auf den Märkte wird erwartet, dass nach der heutigen keine weitere Zinserhöhung in den USA mehr folgt. Weil im aktuellen Communiqué ein Satz fehlt, der nach dem letzten Entscheid noch enthalten war, wird auch dies als Hinweis auf ein Ende der Erhöhungen gelesen. In diesem Satz hielt das Fed im März noch fest, eine weitere Zinserhöhung könnte angemessen sein. Auch auf den Terminmärkten spiegelt sich die Erwartung, dass die US-Notenbank die Zinsen nicht mehr weiter anhebt.
In seiner Pressekonferenz nach dem Entscheid betonte Fed-Chef Jerome Powell, die weitere Zinspolitik werde von den weiteren Entwicklungen in der Wirtschaft, aber auch im Finanzsektor abhängen. Die Unruhe bei den Banken hätten alleine schon dazu geführt, dass die Kreditkonditionen für Unternehmen und Private verschärft worden seien. Auch dies würde die Wirtschaftsaktivitäten belasten und sich negativ auf den Arbeitsmärkten niederschlagen.
Auch diese Aussagen von Powell können als Bestätigung dafür gelesen werden, dass das Fed es nicht für nötig erachtet, die Zinsen weiter zu erhöhen, um durch Druck auf die Nachfrage in der Wirtschaft die Inflation zu bekämpfen, weil die Nachfrage ohnehin ausgebremst wird.