Keine andere Währung ist so lange ununterbrochen in Gebrauch wie das Pfund Sterling. Zudem gibt es bereits seit über 300 Jahren Pfund-Banknoten. Denn 1694 wurde die Bank of England gegründet, die zunächst handbeschriebene, später gedruckte Noten in Umlauf brachte. Jahrhundertelang war sie eine privatwirtschaftliche Einrichtung, erst 1946 wurde sie verstaatlicht. Seither ist es auch in England der Staat, der Geldscheine druckt.

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Allerdings gilt dies nach wie vor nicht für ganz Grossbritannien. Denn in Schottland und Nordirland dürfen weiterhin private Geldinstitute Pfund-Noten herausgeben. Die Bank of England ist zudem nur für England und Wales zuständig. Ihre Scheine werden jedoch im ganzen Reich akzeptiert, auch in jenen Gebieten, die ebenfalls eigene Noten herausgeben, wie beispielsweise Jersey und Guernsey, Gibraltar oder die Isle of Man.

So lang die Geschichte der Pfund-Noten auch ist, so unspektakulär sind sie andererseits. Zum einen gibt es nur vier verschiedene Scheine, zu 5, 10, 20 und 50 Pfund – vom Schweizer Franken immerhin deren sechs, vom Euro sieben verschiedene Noten. Zudem ist auf allen Vorderseiten der Pfund-Scheine seit 1960 durchgehend Königin Elisabeth II. abgebildet, auch heute mit einem Porträt aus deutlich jüngeren Tagen.

Dezimalsystem erst 1971 eingeführt

Die erste Modernisierung erfolgte 1970. Seitdem werden auf den Rückseiten jeweils verschiedene historische Persönlichkeiten gewürdigt. So ist derzeit auf dem 20-Pfund-Schein der weltbekannte Ökonom Adam Smith zu sehen, die 20-Pfund-Note zeigt den Naturforscher Charles Darwin.

Die zweite Modernisierung erfolgte 1971, als das Dezimalsystem eingeführt wurde. Seither entspricht ein Pfund 100 Pence. Zuvor war es in 20 Shilling und ein Shilling wiederum in zwölf Pence unterteilt.

Dieses etwas seltsame System ging noch auf die Zeiten von Karl dem Grossen zurück, der so ein Pfund Silber («Livre») unterteilen liess. Davon immerhin haben sich die Engländer getrennt. Dass die Modernisierung jedoch irgendwann so weit geht, dass sie das Pfund gegen den Euro austauschen, dürfte als ausgeschlossen gelten.

Dieser Artikel ist zunächst in unserer Schwester-Publikation «Die Welt» erschienen.