Der Detailhandel wächst heute vor allem im Internet. Letztes Jahr kaufte die Schweizer Bevölkerung für etwa 32,5 Milliarden Franken online ein – 13 Prozent betrug die Steigerung zum Jahr davor, wie der Zahlungsdienstleister Nets Schweiz unlängst ausgerechnet hat. Besonders Ferienreisen werden gerne auf digitalem Weg gekauft. Gartengegenstände, Kühlschränke oder Medikamente sind ebenfalls Topseller im Schweizer E-Commerce.
Weltweit betrachtet gehört die Schweiz aber trotz des kräftigen Wachstums nicht zu den Vorreiterinnen im Online-Handel – der globale E-Commerce-Boom spielt sich vor allem in Südostasien ab. Auf den Philippinen und in Indien legten digitale Marktplätze letztes Jahr um je rund einen Viertel zu. Ebenfalls eindrücklich sind die Zuwächse in Vietnam und in Brasilien: je um einen Fünftel, wie unsere «Grafik der Woche» zeigt.
Angetrieben wird der digitale Sektor in diesen Ländern vor allem durch Super-Apps, welche verschiedenste Services und Inhalte auf einer einzigen Applikation vereinen. Wechat aus China ist die bekannteste davon; die Anwendung ist Marktplatz, Zahlungsmittel und Kommunikationsplattform zugleich. Das Pendant in Indonesien heisst Grab, Südkoreas führende Super-App trägt den Namen Kakao.
(mbü)
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