Tesla-Chef Elon Musk hat eine Vision für den öffentlichen Personenverkehr: Er will einen Hochgeschwindigkeitszug bauen lassen, der Menschen in weniger als 40 Minuten von München nach Berlin befördert. Diese kühne Idee wird derzeit in kleinen Schritten realisiert. 

Die ersten Tests waren erfolgreich, auch wenn die Teststrecke des Hyperloop One nur einige hundert Meter lang ist. In China wurde jetzt ein Schnellzug vorgestellt, der die Geschwindigkeit des Hyperloops in den Schatten stellen soll.

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Keine Premiere

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Zug in China die Geschwindigkeitsgrenze von 300 Stundenkilometern durchbricht. Bereits im Jahr 2011 konnte China mit einem Zug aufwarten, der immerhin 350 Stundenkilometer schnell war. Es kam jedoch zu einem tragischen Unglück als zwei Züge kollidierten. 40 Menschen starben bei dem Zusammenstoss, sodass die Fahrzeuge auf 300 Stundenkilometer gedrosselt werden mussten.

Nun kehrt China zur alten Geschwindigkeit zurück. Die Triebwagen sollen laut der Zeitung «Xinhua» sogar in der Lage sein, Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 400 Stundenkilometern fahren zu können. Das klingt nicht nur nach einer unglaublichen Geschwindigkeit — gerade im Hinblick auf den öffentlichen Transport ist sie mehr als beachtlich.

Der Hyperloop ist noch nicht schnell

Zum Vergleich: Der Hyperloop erreicht derzeit gerade einmal eine Geschwindigkeit von 308 Stundenkilometern. Zwar ist geplant, die 1200 Stundenkilometer-Marke zu knacken, doch von diesem Ziel sind die Entwicklerteams noch weit entfernt, was nicht nur Hyperloop-Chef Elon Musk sichtlich ärgerte. Der McLaren F1 XP5 stellte im Jahr 1998, also vor knapp 20 Jahren, einen Geschwindigkeitsrekord auf. Damals erreichte der Formel-1-Wagen 386 Stundenkilometer. Diesen Rekord hielt das Rennauto mehr als zwölf Jahre lang.

Der schnellste Vogel der Welt, der Wanderfalke, erreicht immerhin 390 Stundenkilometer, wenn er nach unten schnellt, um seine Beute zu fassen. Was seinen Sturz so effizient macht, ist die Tatsache, dass seine Federn spitz sind. Doch auch er kann den Rekord des chinesischen Zugs nicht brechen.

Der Rekord dürfte länger bestehen

Es sieht so aus, als hätte die chinesische Konstruktion einen Rekord gebrochen, an den in näherer Zukunft erst einmal kein Transportmittel herankommen wird (mit Ausnahme von Flugzeugen). Elon Musk wird es sich aber sicherlich nicht nehmen lassen die Entwicklung des Hyperloop voranzutreiben. Der Milliardär ist bei dem Projekt allerdings nur der Ideengeber und nicht ausführender Produzent. Die Entwicklung des Projekts wird über verschiedene separate Firmen abgewickelt.

Dieser Text erschien zuerst bei «Business Insider Deutschland» mit dem Titel: «Der Hyperloop ist schnell, aber ein chinesischer Schnellzug ist noch schneller».