Trumps Zollwahnsinn hat das Finanzsystem an den Rand des Abgrunds gebracht. Erst sein Einlenken unter dem Druck der Anleihenmärkte und einflussreicher Wirtschaftsführer hat die Kernschmelze verhindert. Bis im Juli haben die Handelspartner nun Zeit, um mit der US-Regierung einen besseren Deal zu finden. Doch auch ohne den Super-GAU ist die Welt eine andere seit dem sogenannten Liberation Day. Trotz vorläufigem Verzicht auf die länderspezifischen Zölle steigt die durchschnittliche effektive Zollbelastung für die USA auf den höchsten Stand seit 1903, wie das parteiunabhängige Forschungsinstitut Yale Budget Lab berechnet hat (siehe Grafik). Freihandel und internationale Arbeitsteilung sehen anders aus.

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Noch gravierender ist, dass die USA in wenigen Wochen ihr Vertrauen verspielt haben. Der Dollar und US-Staatsanleihen sind für ausländische Anlegerinnen und Anleger keine sicheren Häfen mehr. Anders als bei früheren Börsenbeben ist ihr Kurs im Liberation-Day-Crash nicht gestiegen, sondern mitgefallen. Demolition Day wäre die passendere Bezeichnung für die denkwürdige Show im Rosengarten des Weissen Hauses gewesen.