Der befristete Gaspreisdeckel der Europäischen Union könnte zu einer Verringerung der Marktliquidität führen. Davor warnt die Finanzmarktaufsicht der EU in einem Bericht, dessen Fazit Bloomberg vorliegt. Bislang wurden allerdings noch keine signifikanten Auswirkungen auf die Handelsaktivitäten festgestellt.

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (Esma) führt in der am Montag veröffentlichten Studie aus, dass sich mit der Einführung der Erdgas-Preisobergrenze Mitte Februar der Handel aus dem regulären Markt heraus verlagern könnte. «Es ist durchaus möglich, dass sich einige der potenziellen Auswirkungen auf das Handels- und Clearingumfeld erst entfalten, wenn die Aktivierung des Preiskontrollmechanismus unmittelbar bevorsteht», so die Behörde. Es bestehe die Gefahr von erheblichen und abrupten Veränderungen des breiteren Marktumfelds, die sich auf das ordnungsgemässe Funktionieren der Märkte und letztlich auf die Finanzstabilität auswirken könnten.

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Obergrenze soll extreme Preisschwankungen verhindern

Die EU hat sich im Dezember auf die Einführung einer vorübergehenden Preisobergrenze für Gas geeinigt, um eine Wiederholung der extremen Schwankungen des letzten Jahres zu vermeiden. Kritiker befürchten jedoch, dass die Massnahme die Gasversorgung in der EU gefährden und das Funktionieren des Marktes stören könnte.

Aktiviert wird die neue Preisobergrenze wenn die niederländischen TTF-Gaskontrakte oberhalb von 180 Euro pro Megawattstunde notieren und sie die globalen Flüssiggaspreise um mindestens 35 Euro übertreffen.

(bloomberg/mth)