Der Euro ist auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallen und richtet sich unter der Parität zum Dollar ein. Mit 0,9909 erreichte die Gemeinschaftswährung am Dienstag den niedrigsten Wert seit Ende 2002 und blieb mit einem Minus von 0,1 Prozent weiter unter der am Vortag erneut erreichten Parität zum Dollar. Am Montag war die EU-Währung zudem auf einen neuen Tiefststand zum Franken gefallen.

 Im Juli hatte die drohende Rezession in der Euro-Zone und der wachsende Zinsabstand zu den USA den Kurs des Euro erstmals seit 2002 unter einen Dollar rutschen lassen.

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Konjunkturbarometer auf tiefem Stand

Derweil verdüstert sich die Stimmung in der europäischen Wirtschaft.

Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 49,2 Zähler, wie die Marktforscher am Dienstag in London nach einer ersten Umfragerunde mitteilten. Der Index sank damit auf den tiefsten Stand seit anderthalb Jahren.

Die deutsche Wirtschaft schrumpft

Deutschland,  Europas grösste Volkswirtschaft, zeigt sich in schwacher Verfassung. Die hohe Inflation und steigende Zinsen liessen die deutsche Wirtschaft im August so stark schrumpfen wie seit den Anfängen der Corona-Pandemie vor über zwei Jahren nicht mehr. 

Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Service-Sektor zusammen - sank um 0,5 auf 47,6 Punkte. Damit liegt das Barometer deutlich unter der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert. 

«Angesichts der hohen Energiepreise, des Lohndrucks, der Materialengpässe, der Lieferkettenproblematik, dem Facharbeitermangel und einer schwächeren Weltwirtschaft weht den Unternehmen viel Gegenwind entgegen», sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. 

(reuters/sda/mbü)