Der Sieg der Postfaschisten bei der Parlamentswahl in Italien macht Devisenanleger nervös. Der Euro fällt um 1,3 Prozent auf ein 20-Jahres-Tief von 0,9565 Dollar.
«Auch wenn sich das Rechtsbündnis offiziell zur EU bekennt, der politische Gegenwind aus Italien wird größer werden», warnt Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. «Die europäische Energiekrise, Rezessionsrisiken und nun auch noch ein seit dem zweiten Weltkrieg historisch einmaliges Rechtsbündnis in Italien begraben die Hoffnungen auf eine rasche Erholung des Euro.»
Pfund erlebt stärksten Kursrutsch seit 2020
Auch das Pfund befindet sich im Sinkflug: Zweifel an der Nachhaltigkeit der britischen Staatsfinanzen lösen einen Ausverkauf beim Pfund Sterling aus. Es fällt am Montag um 4,4 Prozent auf ein Rekordtief von 1,0382 Dollar.
Das ist der grösste Kursrutsch seit dem Börsen-Crash vom März 2020. «Eiee deutlichen Steuersenkungen, die vom Finanzminister angekündigt wurden, bereiten dem Devisenmarkt mit Blick auf die steigende Staatsverschuldung grosse Sorgen», sagt Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann.
Gleichzeitig drohten die geplanten Entlastungen den Inflationsdruck noch zu verschärfen. «Die Bank von England (BoE) muss heute eingreifen, um das Pfund zu stabilisieren», sagt Anlagestratege Michael Every von der Rabobank.
(Reuters/bsc)