Vor den Toren Madrids soll ein europäisches Las Vegas entstehen. Die Gemeinde Alcorcón knapp 15 Kilometer südwestlich der spanischen Hauptstadt werde das gigantische Kasino- und Tourismus-Ressort «Eurovegas» beherbergen, teilte Michael Leven, Präsident der Las Vegas Sands Corporation von US-Kasino-Tycoon Sheldon Adelson (79), in Madrid mit.
Der Bau werde Ende des Jahres beginnen, die erste von drei Etappen des 17-Milliarden-Euro-Projektes wolle man 2017 abschliessen, fügte der Ministerpräsident der Autonomen Region Madrid, Ignacio González hinzu. Im Kampf um «Eurovegas» setzte sich Alcorcón gegen Konkurrent Barcelona durch. Auf 750 Hektar sollen in den nächsten 13 Jahren den Angaben nach sechs Kasinos, zahlreiche Hotels, Einkaufs- und Konferenzzentren, Theater, Golfplätze sowie ein Stadion für 15'000 Zuschauer hochgezogen werden. Das Projekt soll im Euro-Krisenland den Plänen zufolge mehr als 250'000 Arbeitsplätze schaffen.
Das gigantische Vorhaben weckt in Spanien in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit zwar Begeisterung, ruft aber auch Kritiker auf den Plan. Die Gegner von «Eurovegas» weisen darauf hin, dass das Krisenland sich in Zukunft eigentlich auf Hightech- und nicht auf neue Dienstleistungsprojekte konzentrieren wollte.
Zudem wird befürchtet, dass das Spielparadies auch zu einem Prostitutionszentrum wird und Kriminelle anlockt. Angeprangert werden auch Steuer- und andere Vergünstigungen, die Madrid Multimilliardär Adelson zugesagt hat.
(muv/chb/awp)