Die Finma plädiert dafür, den antizyklischen Kapitalpuffer aufzuheben – damit werden 6 Milliarden Franken an Kapital frei, die ebenfalls zur Versorgung der Binnenwirtschaft eingesetzt werden können. Man erwarte nicht, dass sich der Hypothekarmarkt damit weiter erhitze, so eine Mitteilung der Aufsichtsbehörde.
Weiter müssen die Finanzinstitute bei der Berechnung der Leverage Ratio ihre Guthaben bei den Zentralbanken nun nicht mehr einbeziehen – was wiederum 20 Milliarden Franken freistellen soll. Diese Massnahme sei temporär, so Finma-Mark Branson bei der Präsentation des Bundes-Massnahmenpakets zur Rettung der Schweizer Wirtschaft.
«…bei Bedarf genutzt zu werden»
Wichtig sei ferner, dass die Finanzinstitute sich zurückhalten bei ihrer Ausschüttungspolitik und bei Aktienrückkaufprogrammen. «Es ist aus heutiger Sicht unklar, wie stark die Auswirkungen der aktuellen Krise sein werden und wie lange diese andauern wird.» Daher sei eine umsichtige Ausschüttungspolitik wichtig. «Sowohl für Banken als auch Versicherer gilt: Die aufgebauten Puffer sind dafür vorgesehen, bei Bedarf genutzt zu werden.»
Es ist keine Anordnung. Aber die Finma, so die Mitteilung, es «begrüsst», dass sich laut ihren Abklärungen alle Finanzinstitute entschieden haben, ihre Aktienrückkaufprogramme zu sistieren. Die Aufsichtsbehörde empfehle den Verwaltungsräten überdies, «sorgfältig abzuwägen, wie hoch ausstehende Dividenden im aktuellen Umfeld und im Kontext dieser Überlegungen ausfallen sollen.»
«Starke Institute, die freiwillig ihre Ausschüttungen beschränken oder verschieben, werden länger stark bleiben», sagte Mark Branson vor den Medien in Bern: «Sich seine Kapitalstärke zu erhalten, ist kein Zeichen von Schwäche.»
(rap)