Die Hypothekarzinsen in der Schweiz sind auf einem rekordtiefem Niveau. Laut dem Hypothekenvermittler Moneypark sank der durchschnittliche Richtsatz auf ein Allzeittief. Zudem gebe es keine Anzeichen für eine signifikante Zinssteigerung.
Konkret sank der Richtsatz für 10-jährige Festhypotheken per Ende Mai gegenüber Ende April um 10 Basispunkte (BP) auf 1,24 Prozent, wie Moneypark am Dienstag mitteilte. Auch der durchschnittlichen Richtsatz für 5-jährige Festhypotheken gab um 4 BP auf 1,01 Prozent nach, während der Wert für zweijährige bei 1,01 Prozent stabil blieb.
Kunden mit guter Bonität könnten noch niedrigere Sätze erreichen. Bei den nachverhandelten Werten seien Zinssätze von 0,78 Prozent (10 Jahre) 0,55 Prozent (5 Jahre) und 0,45 Prozent (2 Jahre) ermittelt worden. Bei einem Hypothekarvolumen von 650'000 Franken könnten damit bei 10-jähriger Laufzeit 30'550 Franken an Zinsen eingespart werden.
Zinssteigerungen nicht in Sicht
Als Grund für den Rückgang werden die im Mai nochmals gesunkenen Kreditabsicherungskosten (Swap-Sätze) genannt. Es seien keine Indikatoren in Sicht, die demnächst verstärkte Inflationsängste aufflammen lassen könnten. Handelszölle und politische Ungewissheiten würden die Prognosen für die Weltwirtschaft weiter eintrüben. Vor dieser Entwicklung werde sich auch die Schweizer Exportwirtschaft nicht verschliessen können. Der Hypothekenvermittler geht daher davon aus, dass die EZB - und damit auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) - an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten werden.
Die Prognose von Moneypark wird entsprechend leicht nach unten angepasst: bei den zehnjährige Festhypotheken wird bis Ende Jahr ein Zinssatz zwischen 1,30 und 1,60 Prozent (vorher 1,35% bis 1,65%) erwartet.
(awp/mlo)