Nach dem Anstieg der Hypothekarzinsen seit Jahresbeginn haben die Zinsen im zweiten Quartal 2021 eine Pause eingelegt. Über einen längeren Zeitraum betrachtet waren Hypotheken mit mittlerer Laufzeit begehrter als jene mit langer Laufzeit.
Der Richtzins für eine Festhypothek mit zehn Jahren Laufzeit betrug per Ende Juni 1,19 Prozent, wie der Vergleichsdienst Comparis am Mittwoch bekanntgab. Auch die Zinssätze für fünf- und zweijährige Hypotheken blieben mit 0,93 respektive 0,86 Prozent konstant.
«Im Markt macht sich die Erkenntnis breit, dass der jüngste Anstieg der Inflation vermutlich nur ein temporäres Phänomen sein dürfte», begründet der Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp die stagnierende Entwicklung bei den Hypothekarzinsen im zweiten Quartal 2021.
Hohe Rabatte möglich
Wer mit den Finanzinstituten clever verhandle, könne Zinsrabatte von bis zu 40 Basispunkten herausholen. Bei einer Belehnung von 65 Prozent liege ein Zinsrabatt von bis zu 25 Basispunkten drin. Wer Vermögen zu seiner Hypothekarbank verschiebe und eine ausgezeichnete Tragbarkeit aufweise, erhalte weitere 15 Basispunkte Zinsrabatt.
Eine Hypothek mit zehn Jahren Laufzeit koste somit noch 0,8 Prozent. Ins Auge springe aber auch, dass sich die Top-Zinssätze für zehnjährige Hypotheken im Vergleich zum Jahresbeginn fast verdoppelt hätten. Einzelne Banken seien zurückhaltender geworden, so Comparis.
Lockangebote pausiert
«Zumindest hinsichtlich der relativen Attraktivität der Zinssätze zeichnen die vergangenen sechs Monate hingegen ein leicht anderes Bild», hiess es. So seien die Zinssätze für vier-, fünf- und sechsjährige Festhypotheken im ersten Halbjahr 2021 allenfalls geringfügig gestiegen, bei den acht-, neun- und zehnjährige Hypotheken habe der Zuwachs derweil zwischen 10 bis 13 Prozent betragen.
Die Verteuerung sei aber primär darauf zurückzuführen, dass gewisse Hypothekarinstitute ihre Lockangebote für Kunden mit ausgezeichneter Bonität vorübergehend pausiert hätten.
(sda/awp/gku)