Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank hat einen Rat für Finanzminister, die einkommensschwache Gruppen unterstützen wollen, ohne die Inflation weiter anzuheizen: «Besteuern Sie die Reichen!»

Sowohl aus makroökonomischen Gründen als auch der Fairness halber sollten die Staaten der Eurozone Einkommen und Konsum jener Haushalte und Unternehmen unterstützen, die am meisten leiden, sagte Philip Lane der österreichischen Tageszeitung «Der Standard» in einem am Dienstag veröffentlichten Interview.

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«Es stellt sich die grosse Frage, ob nicht ein Teil dieser Unterstützung durch Steuererhöhungen für die Bessergestellten finanziert werden sollte», sagte Lane. Das könnten höhere Steuern für Besserverdienende sein oder für Branchen und Unternehmen, die trotz des Energieschocks hochprofitabel seien.

In Bezug auf die Inflationseindämmung hat sich die EZB wiederholt für eine stärkere Koordinierung der finanzpolitischen Akteure ausgesprochen. Lane sagte, dass Steuererhöhungen Mehrausgaben vorzuziehen seien.

«Wenn Sie Bedürftige unterstützen und dies durch höhere Steuern finanzieren, ist das weniger inflationstreibend, als wenn die Defizite ausgeweitet werden», so der EZB-Chefökonom.

(Bloomberg/bsc)