Die hohe Inflation in den USA hat sich im Juni erneut und spürbar abgeschwächt. Die Konsumentenpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,0 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte.
Im Vormonat hatte die Rate noch 4,0 Prozent betragen. Bankökonomen hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang auf 3,1 Prozent gerechnet. Die aktuelle Rate ist die niedrigste seit etwas mehr als zwei Jahren. Von Mai auf Juni zogen die Preise um durchschnittlich 0,2 Prozent an und damit ebenfalls etwas schwächer als erwartet.
Weniger gesunken ist die Kerninflation, aber auch sie fiel von 5,3 auf 4,8 Prozent. Bei dieser Rate werden volatile Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert. Nach Meinung von Volkswirten gibt die Kernteuerung den allgemeinen Preistrend besser wieder als die Gesamtrate.
Weitere Zinsschritte von Fed sind zu erwarten
Inflationsdaten stehen derzeit besonders im Fokus, weil sie für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed von grosser Bedeutung sind. Die Fed hatte im Juni eine Pause bei ihrem entschiedenen Straffungskurs eingelegt, den sie seit März 2022 verfolgt.
Zwar hat die Fed im Juni die Zinsspanne bei 5,00 bis 5,25 Prozent beibehalten. Diese Pause sollte jedoch nicht als Signal interpretiert werden, dass der Zinsgipfel bereits erreicht sei, sagte der Chef der New Yorker Filiale der Fed, John Williams. Die Fed habe mit ihren Projektionen und in ihrer Kommunikation angedeutet, dass sie noch einen Weg vor sich habe, um die Geldpolitik auf einen ausreichend restriktiven Kurs zubringen, damit die Inflation auf zwei Prozent zurückgehe, sagte Williams der «Financial Times».
(awp/reuters/mth)