Die Inflation ist noch nicht besiegt, das betonen die Zentralbanken bei jeder Gelegenheit. Sie verweisen dabei auf die zugrundeliegenden Inflationskräfte, die nicht von den schwankenden Energiepreisen abhängen.

Der jüngste Anstieg der Inflation in Deutschland hat damit aber nichts zu tun. 

Gemäss erster Schätzung des Statistischen Bundesamts betrug die Jahresteuerung im Januar 8,7 Prozent. Für den Dezember wurden 8,6 Prozent ausgewiesen. Zum Vormonat sind die Preise 1 Prozent gestiegen.

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Allerdings sind die Werte von Januar noch nicht mit jenen von Dezember vergleichbar: Denn der deutsche Verbraucherpreisindex wurde mit der heutigen Veröffentlichung auf ein neues Basisjahr und damit eine neue Gewichtung des Warenkorbs umgestellt. Der Dezemberwert basiert noch auf dem alten Warenkorb.

Zum Glück gibt es noch den harmonisierten Preisindex, der für die Berechnung der Inflation in der Euro-Zone verwendet wird, damit alle Länder nach der gleichen Methode messen. Gemäss diesem ist die deutsche Inflation im Januar von 9,6 auf 9,2 Prozent gefallen.

Weitere Zinserhöhungen 

Die Inflationsrate ist durch die zeitlich beschränkten staatlichen Massnahmen gegen zu hohe Energiepreise jedoch ohnehin etwas verzerrt. Viel wichtiger ist der Blick auf die Kernrate der Teuerung, die die Preise von Energie und Nahrungsmitteln ausklammert. 

Diese Kerninflation ist in Deutschland in den vergangenen Monaten kontinuierlich auf 5,2 Prozent im Dezember geklettert. Die Werte für Januar sind noch nicht publik. Für die Europäische Zentralbank (EZB) gibt es daher keinen Grund, um von ihrer Straffungspolitik abzurücken. Er halte es aber für «hochgradig unwahrscheinlich», dass die Leitzinserhöhung im März der Endpunkt sein werde, sagte gestern das EZB-Ratsmitglied Klaas Knot. Es sei noch eine Wegstrecke zu gehen.

(rop/reuters)