Eine Serie enttäuschender Konjunkturdaten schürt Ängste vor einer weltweiten Rezession. Dies drückt sich auch in einer Entwicklung am US-Anleihemarkt aus. Dort lag die Rendite der zweijährigen Bonds mit 1,636 Prozent am Mittwoch erstmals seit 2007 und damit den Zeiten der Finanzkrise über der Rendite der zehnjährigen, die bei 1,620 Prozent rentierten. Diese sogenannte «Inverse Zinskurve» gilt als Signal für eine drohende Rezession.
«Der Zollstreit zwischen den USA und China hat bereits einen Einfluss auf die Konjunktur», sagte Christophe Barraud, Chef-Anlagestratege des Brokerhauses Market Securities. «Vor allem, wenn man sich vom weltweiten Handel abhängige Staaten wie Deutschland anschaut.» Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im zweiten Quartal um 0,1 Prozent. Die chinesische Industrieproduktion wuchs so langsam wie seit 17 Jahren nicht.
Goldpreis schiesst nach oben
Üblicherweise ist die Rendite einer länger laufenden Anleihe höher als bei einem kürzer laufenden Papier. Derzeit trennen sich US-Investoren aber von Kurzläufern und decken sich mit Langläufern ein. So rentierten die 30-jährigen Treasuries mit 2,054 Prozent so niedrig wie noch nie. Auch bei lang laufenden Bundesanleihen griffen Investoren zu und drückten die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Rekordtief von minus 0,641 Prozent. Die «Antikrisen-Währung» Gold nahm wieder Kurs auf das Sechseinhalb-Jahres-Hoch vom Dienstag und verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 1508,53 Dollar je Feinunze.
(reuters/mbü)