Das einst stolze Zentrum der amerikanischen Automobilindustrie kämpft gegen einen hohen Schuldenberg. Im Juli 2013 hat Detroit Insolvenz beantragt und brauchte mehr als ein Jahr, um doch noch Investoren zu finden. Doch viele Einwohner haben der Stadt den Rücken gekehrt. Tausende Häuser stehen leer, Strassen und Stromleitungen sind verfallen: Motor City droht zu einer Geisterstadt zu verkommen.

Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, versucht die Stadt jedes Jahr brachliegende Grundstücke zu verkaufen, die durch eine Zwangsvollstreckung den Besitzer gewechselt haben. So wurden bereits im August 2012 etwa 650 Häuser auf einen Schlag an einen Millionär aus Michigan verkauft.  Er zahlte vier Millionen Dollar dafür.

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Kauf mit strengen Auflagen

In diesem Jahr erreicht die Auktion aber neue Dimensionen: Ein unbekannter Investor will gleich 6'000 Häuser im Paket ersteigern, 3 Millionen Dollar soll er dafür zahlen. Doch die Kaufsumme ist nur der Anfang, auf den Investor kommen beachtliche Folgekosten zu. Neben möglichen Altlasten in Form ausstehender Steuern muss ein neuer Besitzer der «Detroit Land Bank» innerhalb von 30 Tagen seine Sanierungspläne für die Immobilien vorlegen. Zusätzlich gilt die Bedingung, dass innerhalb von sechs Monaten jemand im Haus leben muss. Werden die Auflagen und Fristen nicht erfüllt, verwirkt der neue Eigentümer seinen erworbenen Besitz und die Immobilie gehört wieder Detroit.

Und bei den Bauruinen, die nun in der Auktion sind, wurden die Bedingungen sogar noch verschärft. Eine Auflagenverletzung verpflichtet den Käufer nun, dass er die maroden Gebäude abreissen lässt. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass man daran Geld verdienen kann», sagt David Szymanski, Kämmerer des umliegenden County-Bezirks, über den Massenhauskauf gegenüber Businessweek. Der Bezirk ist mittlerweile in Besitz der desolaten Immobilien in Detroit. Die Abbruchkosten schätzt Szymanski auf etwa 24 Millionen Dollar.

Ausgang noch offen

Szymanski kann zur laufenden Auktion noch keine Details nennen.  «Es könnte sein – und das ist reine Spekulation –, dass dieser Interessent im Sinne des Gemeinwohls handelt», mutmasst er. Bis am Dienstag können noch weitere Investoren ihr Interesse anmelden, um an der Auktion teilzunehmen. Erst dann kann sich zeigen, wer der geheimnisvolle Bieter ist.