Die Zahl der Steuerpflichtigen, die keine direkte Bundessteuer zahlen, ist von gut 1 Million auf 1,37 Millionen angewachsen. Der Anteil der Familien, die keine direkte Bundessteuer mehr zahlen, stieg von 14 auf mehr als 46 Prozent. Das zeigen Auswertungen der «Handelszeitung» aufgrund der neuesten Daten der Eidgenössischen Steuerverwaltung.
Im Steuerjahr 2011, für das erstmals Daten vorliegen, wuchs der Club der Nullzahler schlagartig 362'168 Neumitglieder, ein Anstieg um 36 Prozent gegenüber 2010. Damit zahlen bereits 28,6 Prozent der Steuerpflichtigen keine direkte Bundessteuer mehr.
Steigende Steuerabzüge führen zu mehr Nullzahlern
Der starke Zuwachs der Nullzahler ist auf steigende Steuerabzüge zurückzuführen. Auf den 1. Januar 2011 wurden die Familien durch einen Kinderrabatt steuerlich stark entlastet. Pro Kind werden 250 Franken direkt vom Steuerbetrag abgezogen. Damit rutschten mit einem Schlag mehr als 310'000 Familien unter die Schwelle der Steuerpflicht.
«Der stark steigende Anteil der Nullzahler bei der direkten Bundessteuer ist ein Ergebnis der Familienpolitik der letzten Jahre», sagt Marco Salvi von der Denkfabrik Avenir Suisse, «er ist also gewollt». Viele Bürger fänden es zwar stossend, dass so viele keine Steuern zahlen. «Doch die wenigsten sehen den direkten Zusammenhang.» Er hält die «Familienpolitik per Abzüge» für wenig wirksam.
CVP-Initiative kommt 2015 zur Abstimmung
Doch familienpolitischen Forderungen sind bei den Parteien beliebt. Vor einem Jahr lehnte das Volk eine SVP-Initiative ab, die Steuerabzüge für Familien verlangte, die ihre Kinder selber betreuen. Im nächsten März kommt die CVP-Initiative «Familien stärken! Steuerfreie Kinder- und Ausbildungszulagen» vors Volk.
Angesichts der Tatsache, dass fast jede zweite Familie gar keine direkte Bundessteurenmehr zahlt, halten die Gegner die Initiative für überflüssig. Profitieren würden vor allem Gutverdienende. «Unsere Initiative greift vor allem auf kantonaler Ebene und entlastet dort den Mittelstand und den unteren Mittelstand substanziell», widerspricht die St. Galler CVP-Nationalrätin Lucrezia Meier-Schatz.
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1 Kommentar
Aufgrund der steigenden Kosten rund um das einfache Dasein, bin ich auf diesen Artikel gestossen, dass jede zweite Familie keine direkte Bundessteuer bezahlt.
Leider konnte ich darauf keine Erklärung finden.
Einen Vorstoss nach Bern wäre eine Option, z.B. dass den "wirklichen" Rentnern, wo gar keine Abzüge mehr geltend machen können, doch einfach die direkte Bundessteuer erlassen wird.
Viele können im hohen Rentenalter gar nicht mehr so leben wie einst..... Aber sie werden "geschröpft" bis zum letzten Atemzug....... und selbst der wird noch in Rechnung gestellt. Oben drauf wird frisch und fröhlich noch die Kantons-, Gemeinde- und Kirchensteuer erhoben.
So meine Gedanken......