Die derzeit hohe Inflation könnte nach Einschätzung von US-Notenbankchef Jerome Powell länger als ursprünglich erwartet andauern. Im kommenden Jahr dürfte sich der starke Preisauftrieb wieder verlangsamen und die Nachfrage dürfte in ein besseres Gleichgewicht kommen, sagte Powell in einer vorab veröffentlichten Rede, die er am Dienstag vor dem Bankenausschuss des Senats halten will.

«Es ist schwierig, die Fortdauer und die Auswirkungen der Lieferengpässe vorherzusagen. Aber es scheint derzeit so, dass Faktoren, die die Inflation antreiben, im nächsten Jahr fortbestehen werden», fügt Powell hinzu. Mit der rapiden Verbesserung am Arbeitsmarkt gehe ausserdem die Flaute zurück und stiegen die Gehälter in einem flotten Tempo.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Konjunktur und den Arbeitsmarkt unterstützen

Der jüngste Anstieg der Covid-19-Fälle in Verbindung mit der neuen Omikron-Variante stelle Risiken für die Beschäftigung und das Wirtschaftswachstum sowie eine erhöhte Unsicherheit für die Inflation dar. Powell versprach, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) zu ihrem Preisstabilitätsziel stehe. Die Zentralbank werde die Konjunktur und den Arbeitsmarkt unterstützen sowie eine Preisspirale verhindern.

Die Inflation ist so hoch wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr. An den Märkten wird damit gerechnet, dass unter der Führung Powells im Juni 2022 die Zinswende eingeleitet wird. Dann könnte der geldpolitische Schlüsselsatz um einen Viertel Prozentpunkt angehoben werden. Derzeit wird er in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent gehalten.

(reuters/gku)