Der erwartete Preisschub im Zuge einer Erholung der US-Wirtschaft wird aus Sicht von US-Notenbankchef Jerome Powell nur vorübergehend zu einer stärkeren Inflation führen. Bei den Preisen werde es voraussichtlich Druck nach oben geben, sagte Powell am Donnerstag in einer Diskussionsrunde auf dem Frühjahrstreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF). Dieses würden die Verbraucher in Form von Preiserhöhungen wohl spüren. «Wir denken, dass dieser Effekt vorübergehend sein wird», fügte er hinzu. Die Teuerungsrate sei 25 Jahre lang niedrig gewesen.

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Es gebe einen Unterschied zwischen einem einmaligen Anstieg der Preise und einer anhaltenden Inflation, so Powell. Falls die Teuerungsrate entgegen den Voraussagen der Notenbank dennoch deutlich zulegen und anhaltend über zwei Prozent liegen sollte, werde die Fed darauf reagieren. Zudem werde die Notenbank auch weiterhin der Wirtschaft bei der Erholung von der Pandemie unter die Arme greifen. «Wir müssen die Wirtschaft weiter unterstützen und wir werden das tun», sagte Powell.

 

Auf die Frage nach einer zweiten Amtszeit sagte Powell: «Ich verwende keine Zeit dafür, daran zu denken.» Seine vierjährige Amtszeit läuft Anfang 2022 ab. US-Präsident Joe Biden muss noch in diesem Jahr entscheiden, ob er sich Powell für eine zweite Amtszeit wünscht. Powell war von Bidens Vorgänger Donald Trump nominiert worden, war im Laufe seiner Amtszeit allerdings auch wiederholt von Trump scharf kritisiert worden.

US-Finanzministerin Janet Yellen, die vor Powell die US-Notenbank geleitet hatte, warnte anlässlich der IWF-Tagung, dass die Volkswirtschaften rund um den Globus im Zuge der Pandemie permanent auseinanderzudriften drohten. «Die Covid-19-Krise hat den Trend einer zunehmenden Einkommensungleichheit verschärft, was die Sorgen hinsichtlich unterschiedlicher Entwicklungen innerhalb und zwischen den Ländern zunehmen lässt.» Diese Themen, wozu sie auch den Klimawandel zählte, könnten nur durch starke internationale Kooperation gelöst werden.

(reuters/gku)