Wer sich mit europäischer Brille das Geschehen an den amerikanischen Zinsmärkten anschaut, wähnt sich im falschen Film. Gemäss den Preisen für Zinsderivate gehen die Marktteilnehmer dort schon ab kommendem Sommer von Leitzinssenkungen aus – als wäre der Kampf gegen die Inflation gewonnen oder eine Rezession im Anmarsch.
Währenddessen zeigen die Frühindikatoren in Europa in die andere Richtung. Der schlimmste Teil des Konjunktureinbruchs scheint vorbei zu sein, aber die Inflationsrate ist immer noch fast zweistellig. Gerade rechtzeitig kommt China der Weltkonjunktur zur Hilfe, indem es die Corona-Massnahmen fallen lässt und so die Wirtschaft hochfährt. Mehr Dynamik bedeutet letztlich aber auch mehr Inflation und keine weitere Entspannung bei den Rohstoffpreisen.