Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) hat im vergangenen Jahr wegen der Coronapandemie einen Einbruch erlitten. Die Umsätze fielen um 9,8 Prozent, nachdem sie bereits um Vorjahr getaucht waren.
Auch die Bestellungen kamen spärlicher herein, wie der Branchenverband Swissmem am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab: Die Auftragseingänge reduzierten sich um 6,5 Prozent.
Vor allem das Geschäft mit dem Ausland litt. Die Güterexporte der MEM-Industrie schrumpften um hohe 11,2 Prozent auf noch 60,7 Milliarden Franken. Das bedeute einen Volumenverlust von 7,6 Milliarden Franken, schrieb Swissmem. Die Rückgänge hätten in allen wichtigen Absatzregionen stattgefunden.
So sanken die Exporte in die USA um 12,6 Prozent, jene in die EU um 11,9 Prozent und jene nach Asien um 7,5 Prozent. Alle wichtigen Warengruppen waren betroffen: Gegenüber 2019 fielen die Güterausfuhren im Maschinenbau um 12,4 Prozent, bei den Metallen um 11,2 Prozent, bei der Elektrotechnik/Elektronik um 9,4 Prozent und bei den Präzisionsinstrumenten um 8,5 Prozent.
Erholungstrend im vierten Quartal
Nach dem tiefen Absturz im zweiten Quartal ging es mit den Lockerungen der Einschränkungen im Sommer wieder bergauf. «Im vierten Quartal 2020 erreichten die Auftragseingänge fast wieder das Vorjahresniveau. Es bestehen ermutigende Anzeichen, dass sich dieser Erholungstrend 2021 fortsetzen wird», schrieb Swissmem weiter.
So deute der Einkaufsmanagerindex PMI in fast allen Absatzmärkten auf ein teils kräftiges Wachstum hin. Auch die Erwartungen der Unternehmer für die kommenden zwölf Monate seien positiver als noch am Ende des dritten Quartals 2020.
In der jüngsten Swissmem-Umfrage rechneten 45 Prozent der der Firmen mit zunehmenden Aufträgen aus dem Ausland, nachdem es im Herst erst 38 Prozent gewesen waren. Gleichzeitig gingen nur noch 17 Prozent von sinkenden Aufträgen aus. Im dritten Quartal waren es noch 29 Prozent.
«Dem gegenüber steht die Befürchtung, dass eine allfällige dritte Pandemiewelle erneut global zu einem Einbruch führen könnte», schrieb Swissmem.
6'600 Stellen verloren
Die Krise schlug aufs Personal durch: In den ersten neun Monaten gingen 6'600 Stellen verloren. Die Zahl der Mitarbeiter sank auf 318'300. Aufgrund der schwachen Nachfrage hätten sich bereits vor der Pandemie einige MEM-Unternehmen 2020 in Kurzarbeit befunden. Diese werden Mitte 2021 die maximale Bezugsdauer von 18 Monaten erreichen.
"Es gilt einen weiteren, pandemiebedingten Stellenabbau in besonders hart betroffenen Firmen zu verhindern", erklärte Swissmem-Präsident Martin Hirzel: «Deshalb muss die maximale Bezugsdauer für Kurzarbeitsentschädigung auf 24 Monate erhöht werden».
(awp/gku)