Obwohl die Bautätigkeit in der Schweiz etwas zurückgegangen ist, wird laut der Immobilienmarkt-Studie 2020 der Grossbank Credit Suisse noch immer zu viel und vor allem an falscher Stelle gebaut. Eine Korrektur wäre überfällig. Die Negativzinsen verhindern dies aber.

In der Schweiz übersteige das Angebot auf dem Mietwohnungsmarkt seit Jahren die Nachfrage, heisst es in der am Mittwoch veröffentlichten Analyse. Zwar habe sich 2019 die Anzahl baubewilligter Mietwohnungen um 2'300 Einheiten oder 8,4 Prozent reduziert. Der Rückgang sei aber trügerisch, da zeitgleich die Zahl der eingereichten Baugesuche nur leicht gefallen sei.

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Zudem werde weiterhin am falschen Ort gebaut: «Insbesondere findet keine ausreichende Verlagerung der Bauaktivitäten in die Grosszentren statt», lautet das Fazit der Grossbank-Ökonomen. Damit könne die dort stark steigende Nachfrage kaum bedient werden, auch weil Baulandreserven in den Zentren bekannterweise weiterhin knapp seien.

Lage in Städten angespannt

Die Experten der Credit Suisse erwarten zudem, dass sich die Zahl der baubewilligten Mietwohnungen bereits im laufenden Jahr wieder stabilisieren dürfte. Daher sei damit zu rechnen, dass die Lage in den Grosszentren angespannt bleibe, während sich die Leerstandsproblematik auf dem Land weiter verschärfen dürfte.

Davon betroffen seien insbesondere Regionen wie das Südtessin, der Süden des Kantons Freiburg, der Kanton Solothurn sowie der Jurabogen.

(awp/mlo)