Die Schwedische Reichsbank (Sveriges Riksbank) beendet die Phase der Negativzinsen und erhöht den Leitzins von -0,25 Prozent auf 0 Prozent. Die Inflation liege mittlerweile seit Anfang 2017 nahe am Zielwert von 2 Prozent, so die Zentralbank in einer Medienmitteilung.
«Die Riksbank schätzt, dass die Bedingungen gut sind, damit die Inflation auch in Zukunft nahe am Ziel bleibt.» Daher habe der Vorstand beschlossen, den Zinssatz anzuheben. Es sei auch zu erwarten, dass der Leitzins in den kommenden Jahren bei 0 Prozent bleibe.
Der Schritt war erwartet worden. Die schwedische Krone reagierte auf die offizielle Bestätigung am Donnerstag Vormittag mit einem leichten Sprung – und dann erhöhter Volatilität. Zuletzt lag Schwedens Währung zum Franken um 0,25 Prozent höher als zu Tagesbeginn.
Schwieriger Ausstieg
Mit diesem Schritt schafft Schweden nach fünf Jahren den Ausstieg aus den Negativzinsen. In der Schweiz dauert die Phase der Minuszinsen ebenso lange. Doch die Schweizerische Nationalbank macht keine Anstalten, vom Leitzinssatz von minus 0,75 Prozent abzurücken. International gesehen haben auch die Eurozone, Dänemark oder Japan Negativzinsen.
In der Schweiz sieht es anders aus. Eine Analyse der Credit Suisse zeigt: Bund und Kantone sparen dank den Minuszinsen Milliarden. Und den privaten Haushalten schadet's auch nicht. Mehr hier.
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(gku)