Die Schweiz hat eine der tiefsten Steuerquoten von allen reichen Ländern. Lediglich knapp 28 Prozent betrug der Anteil der Steuern am Bruttoinlandprodukt (BIP) hierzulande im letzten Jahr. Damit rangiert die Schweiz weit unter dem Schnitt von gut 34 Prozent innerhalb der Industriestaaten-Organisation OECD, wie die Grafik des Datenanbieters Statista zeigt. Noch zurückhaltender ist der Steuervogt in den USA und Irland – Frankreich oder Deutschland sind im Vergleich dazu Steuerhöllen.
Die Steuerbelastung in den 34 OECD-Ländern ist so hoch wie noch nie seit Messbeginn im Jahre 1965. Auch in der Schweiz verlangt der Staat immer mehr Abgaben, im letzten Jahr stieg die Steuerquote um fast 1 Prozentpunkt.
Unternehmen profitieren vom Steuerwettbewerb
Unternehmen können sich aber nicht beklagen: Wegen des internationalen Steuerwettbewerbs ist ihr Steuerbeitrag gemessem am BIP in den letzten Jahren stark geschrumpft. Dieser Trend dürfe sich fortsetzen: Eine Reihe von OECD-Länder haben angekündigt, die Unternehmenssteuern zu senken.
So plant beispielsweise die britische Premierministerin Theresa May, mit tieferen Firmensteuern die Folgen des EU-Austritts abzufedern. Auch der neue US-Präsident Donald Trump will die Steuern für Firmen senken. In der Schweiz dürften die Firmensteuern in vielen Kantonen wegen der Unternehmenssteuerreform ebenfalls sinken. Im besten Fall nimmt der Steuerbeitrag der Unternehmen nicht ab: Bund und Kantone hoffen, dass die tieferen Sätze ausländische Konzerne anlocken, welche die Steuerausfälle kompensieren helfen.
(Mathias Brandt, Statista/mbü)
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