Im Wintertourismus zeichnet sich eine neue Entwicklung ab: «Die Branche bewegt sich», sagt Andreas Keller vom Verband Seilbahnen Schweiz zur Zeitung «Schweiz am Sonntag». Vor einigen Jahren hätten sich grosse Skigebiete zusammen getan. «Nun arbeiten auch grosse und kleine Bergbahnen vermehrt zusammen.» Es ist der Beginn einer zweiten Welle von Kooperationen.

Aus Saas Fee kommt gar die Aufforderung des Verwaltungsrats-Delegierten der Saastal Bergbahnen, Rainer Flaig: «Wir müssen uns an Fusionen von grossen und kleinen Bergbahnen heranwagen.» So würden die grossen Bahnen dabei helfen, den Wintersport-Nachwuchs aus dem Unterland zu sichern.

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Skigebiete müssen handeln

Auch Finanzanalyst Björn Zern von Schweizeraktien.net sagt: «Fusionen können tatsächlich ein Weg sein. Man könnte mit Kooperationen anfangen, und, wenn diese gelingen, würden grossen Bahnen sich finanziell beteiligen oder kleine Bahnen übernehmen.» So oder so müsse etwas getan werden. «Man darf nicht darauf hoffen, dass nun wieder drei Winter mit weissen Weihnachten kommen.»

Erste Regionen zeigen, wie solche Kooperationen aussehen können. Im Berner-Oberland hat das beschauliche Bumbach Schangnau etwa einen «Götti» im Weltcup Austragungsort Adelboden. «Damit machen wir sehr gute Erfahrungen», sagt Markus Hostettler, Geschäftsleiter von Adelboden. Die Göttis unterstützen ihre Patenkinder etwa, indem ihr Personal mit hilft Anlagen oder Maschinen zu überprüfen.

Kleine Bahnen sind wichtig

Einige gehen noch einen Schritt weiter. Wer etwa eine Saisonkarte von einem kleinen Lift hat, bekommt Rabatt auf die Tageskarte im grossen Skigebiet. Die Branche ist sich einig: Kleine Bahnen vorauseilend zu schliessen, wäre ein Eigengoal. «Wir legen den Grundstein für die Grossen», sagt Hans Feuz von den Skiliften Bumbach Schangnau BE. «An kleinen Liften in der Nähe von Städten lernen Kinder Ski fahren.»

(gku)