Gebrauchtes Holz, das nicht mehr genutzt wird, kann nachhaltige Wärme und Strom liefern und so einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Allerdings wird längst nicht alles Schweizer Altholz, das dafür geeignet wäre, auch hierzulande genutzt, wie eine Studie zeigt.

Holz aus Verpackungen, von Baustellen, Abbrüchen, Renovationen und Umbauten: Altholz ist eine begehrte Ressource. Für eine bisher in der Schweiz einmalige Erhebung befragten Wissenschaftler von der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) 567 Betriebsstätten, die Altholz sammeln, transportieren und/oder entsorgen. In einem Bericht halten sie fest, wie viel Altholz hierzulande für die Energiegewinnung genutzt wird - und weisen auf ungenutztes Potenzial hin.

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Ein Drittel wurde exportiert

In der Schweiz fiel demnach im Jahr 2014 knapp eine Million Tonnen Altholz an. Ein Teil davon konnte beispielsweise für Spanplatten weiter verwertet werden. Die übrigen 817'000 Tonnen wurden genutzt, um daraus nachhaltige Energie zu gewinnen. Allerdings längst nicht alles davon in der Schweiz, wie die WSL am Montag mitteilte.

Gemäss des Berichts wurden nur 644'000 Tonnen Altholz im Inland für die Energiegewinnung genutzt. Ein Drittel des Schweizer Altholzes wurde ins Ausland exportiert und dort etwa zur Hälfte energetisch genutzt, zur Hälfte als Material weiter verwertet. Damit stünden theoretisch rund 170'000 weitere Tonnen für die Energiegewinnung in der Schweiz zur Verfügung, werden aber derzeit nicht hierzulande genutzt.

Beitrag zur Energiewende

Würde man dieses Altholz stattdessen im Inland nutzen, entfiele der Transport ins Ausland und die damit verbundenen Kosten, CO2-Emissionen und der zusätzliche Energieaufwand. Die Wertschöpfung würde in der Schweiz verbleiben und einen Beitrag zur Energiewende leisten, schreiben die Forscher. Damit liessen sich während der Heizperiode von September bis Mai rund 80'000 durchschnittliche Haushalte heizen und 40'000 Wohnungen mit Strom versorgen.

Die Untersuchung entstand im Rahmen des schweizerischen Kompetenzzentrum für Energieforschung im Bereich Biomasse, wobei die WSL das Energiepotenzial verschiedener Biomasse-Ressourcen untersucht. Ziel ist, vor dem Hintergrund der Energiewende den Beitrag von Biomasse zur Energieversorgung der Schweiz zu erhöhen.

(sda/gku)