Bundespräsident Johann Schneider-Ammann prophezeit ein Ende der tiefen Arbeitslosenquote in der Schweiz. Nach den Stellenabbauplänen von Alstom, Swisscom und Credit Suisse erwartet der Wirtschaftsminister weitere Ankündigungen.

«Weitere schlechte Nachrichten werden wahrscheinlich folgen», sagte der Wirtschaftsminister im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Der Bundespräsident befürchtet in der Folge auch einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Schweiz.

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Marge geopfert

«Die tiefe Arbeitslosigkeit können wir wohl nicht ganz halten», sagte er. Im Dezember waren in der Schweiz so viele Menschen ohne Arbeit wie seit April 2010 nicht mehr. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,4 Prozent im November auf 3,7 Prozent.

Wesentliche Ursache der Probleme sei der gegenüber dem Euro weiterhin starke Franken. Insbesondere die kleineren und mittleren Unternehmen hätten im vergangenen Jahr ihre Marge geopfert. «Sie können das vielleicht noch ein zweites Jahr so durchhalten, aber wohl kein drittes Jahr.»

«Schleichende Deindustrialisierung»

Schneider-Ammann spricht in diesem Zusammenhang von «schleichender Deindustrialisierung», der er mit der Verbesserung der Rahmenbedingungen begegnen will. Eine Absage dagegen erteilt er Forderungen nach mehr staatlichen Interventionen. Das hätten jedoch andere Länder versucht. «Sie stehen nun vor Scherbenhaufen».

(sda/gku)