Acht Schweizer Konzerne sind laut einer Studie unter den hundert gewinnstärksten Unternehmen der Welt. Roche belegt 2016 mit einem Betriebsgewinn (Ebit) von 12,9 Milliarden Franken den ersten Platz in der europäischen Gewinn-Rangliste.

Der Basler Pharmagigant klassierte sich damit vor Nestlé (3.), Novartis (12.), ABB (69.), LafargeHolcim (72.), Richemont (88.), Swisscom (96.) und Syngenta (98.). Dies geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens EY hervor.

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Apple bleibt der Krösus

Das Mass aller Dinge beiderseits des Atlantiks bleibt Apple: Mit einem operativen Gewinn von 60 Milliarden US-Dollar erzielte der iPhone-Hersteller etwa so viel Gewinn wie die fünf gewinnstärksten europäischen Unternehmen zusammen.

Die US-Unternehmen bauten 2016 ihren Vorsprung gegenüber der europäischen Konkurrenz aus: Die durchschnittliche Marge der amerikanischen Konzerne stieg um 0,8 Prozentpunkte auf 12,7 Prozent. Die europäischen Unternehmen kommen im Schnitt nur auf eine Marge von 9,8 Prozent - eine Steigerung um 0,2 Prozentpunkte. Damit wirtschafteten die US-Unternehmen gemäss EY im vergangenen Jahr fast ein Drittel profitabler als die europäische Konkurrenz und konnten den Vorsprung nochmals vergrössern.

Technologiekonzerne profitabler

Einer der Gründe weshalb die europäischen Unternehmen im Schnitt weniger Profitabilität ausweisen liegt laut Marcel Stalder, Chef von EY Schweiz, in der Branchenverteilung. «Die Liste der gewinnstärksten US-Unternehmen von Marktführern der Telekommunikations- und IT-Branche, der Pharma- und Biotech-Branche und der profitableren Dienstleistungsbranche angeführt, während in Europa mehr Unternehmen der sogenannten Old Economy zuzuordnen sind«, wird er zitiert.

In den USA schaffen es sechs Technologiekonzerne, Kabelnetz- und Internetanbieter unter die Top 10, in Europa nur die Deutsche Telekom. Insgesamt erwirtschafteten die Top-Unternehmen Europas einen operativen Gewinn von 576 Milliarden Euro. Die US-Konzerne 970 Milliarden Euro Gewinn, 68 Prozent über der europäischen Konkurrenz.

Umsatzrückgang in Europa

Während die 300 umsatzstärksten börsenkotierten US-Konzerne ihren Gesamtumsatz um 1,2 Prozent steigerten, verzeichneten die grössten europäischen Unternehmen einen Umsatzrückgang von 1,6 Prozent. Insgesamt erwirtschafteten die Top-Unternehmen Europas einen Umsatz von 6,7 Billionen Euro, die US-Konzerne kamen auf umgerechnet 8,4 Billionen Euro. Sie setzten also 25 Prozent mehr um.

In Europa sind 84 der 300 umsatzstärksten Konzerne Industrieunternehmen (einschliesslich der Autoindustrie). In den USA zählen nur 49 Unternehmen zu diesem Sektor. Umgekehrt können sich in den USA 31 IT-Unternehmen im Top 300 Ranking platzieren – in Europa nur dreizehn.

Sieben Schweizer Konzernen unter den Top 100

Unter den hundert umsatzstärksten börsennotierten Unternehmen Europas finden sich mit Glencore (5. Platz), Nestlé (9. Platz), Roche (32.), Novartis (34.), ABB (60.), LafargeHolcim (74) und Adecco Group (82.) sieben Schweizer Unternehmen wieder.

(sda/mbü/chb)