Der Schweizer Arbeitsmarkt ist nach wir vor in sehr guter Verfassung. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai gesunken und die Arbeitslosenquote ist in der Folge unter die 2-Prozent-Marke gefallen.
Ende Mai waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 88'076 Menschen als arbeitslos gemeldet und damit 2458 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit sogar um 9928 Personen.
Die Arbeitslosenquote sank somit auf 1,9 von 2,0 Prozent im Vormonat, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Mittwoch mitteilte. Die von der Nachrichtenagentur AWP befragten Ökonomen hatten mit 1,9 bis 2,1 Prozent gerechnet.
Die Quote ist damit weiterhin auf sehr niedrigen Niveau. Ein tieferer Wert für den Monat Mai wurde letztmals im Jahr 2001 mit 1,5 Prozent gemessen.
Schon im letzten Herbst lag die Quote in einzelnen Monaten bei 1,9 Prozent, stieg dann aber wegen der saisonalen Effekte im Winter auf bis zu 2,2 Prozent an. In den Wintermonaten gibt es etwa auf dem Bau, in der Landwirtschaft und in der Gastronomie weniger Arbeit, was sich üblicherweise in der Quote niederschlägt. Die vom Seco um die saisonalen Faktoren bereinigte Zahl der Arbeitslosen für den Monat Mai 2023 nahm nun leicht zu und die entsprechende Arbeitslosenquote stieg leicht von 1,9 auf 2,0 Prozent.
Weniger Stellensuchende
Wie ausgetrocknet der Jobmarkt in der Schweiz weiterhin ist, zeigen auch die Daten zur Stellensuche: Im Mai 2023 waren es mit 153'468 registrierten Stellensuchenden laut Seco 2568 weniger als im April. Im Jahresvergleich waren gar 21'988 Personen weniger auf Stellensuche.
Gleichzeitig sind allerdings auch weniger Stellen bei den RAV gemeldet. Im Mai waren noch 51'807 Stellen als offen gemeldet. Das sind 416 weniger als im Vormonat April. Von diesen offenen Stellen unterlagen 32'897 der Stellenmeldepflicht. Diese gilt für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 5 Prozent.
Kaum mehr eine Rolle am Schweizer Arbeitsmarkt spielt das Instrument der Kurzarbeit. Im März - die Daten werden mit Verzögerung gemeldet - waren nur noch gut 1000 Personen in Kurzarbeit, 800 weniger als im Monat davor.
(awp/gku)