Die Schweizer Banken haben im ersten Halbjahr 2020 trotz Coronakrise den Personalbestand leicht ausgebaut. Für das zweite Halbjahr planen rund drei Viertel der Finanzinstitute, die Zahl ihrer Angestellten unverändert zu belassen. Im Jahr 2019 hatte sich der Personalbestand noch rückläufig entwickelt, wie das am Dienstag publizierte "Bankenbarometer 2020" der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) zeigt.
2019 hatte sich die Zahl der Stellen im Inland noch um 1,2 Prozent auf 89'531 Personen (Vollzeitäquivalente) zurückgebildet. Wie bereits in den Vorjahren sei ein Teil des Rückgangs damit zu erklären, dass Stellen in Konzerneinheiten verlagert wurden, die nicht von der Bankenstatistik erfasst werden, heisst es. Seit dem Jahr 2011 mit gut 108'000 Personen ist der Inland-Personalbestand rückläufig.
Gemäss der im Bankenbarometer veröffentlichten SBVg-Umfrage haben die Banken den Personalbestand im Inland allerdings von Januar bis Juni 2020 um 0,2 Prozent erhöht. Den Personalbestand im Ausland erhöhten die Schweizer Institute derweil mit einem Plus von 1,7 Prozent etwas kräftiger. Die Umfrage umfasst laut SBVg Banken, die 97,3 Prozent des gesamten Personalbestands in der Schweiz repräsentieren.
Einige Institute hätten sich zwar während der Coronakrise mit Einstellungen zurückgehalten. Teilweise sei allerdings auch der Personalbestand im Back-Office aufgebaut worden, um den Arbeitsaufwand mit den Covid-19-Krediten zu bewältigen. Für das zweite Halbjahr erwarteten 74,6 Prozent der Banken eine gleichbleibende Beschäftigung. Je 12,7 Prozent erwarteten eine niedrigere respektive eine höhere Anzahl Beschäftigter.
136'142 Covid-19-Kredite vergeben
Die Banken sehen sich derweil auch weiterhin als «wichtige Stütze der Wirtschaft». Das hätten sie auch am Beispiel der Covid-19-Pandemie gezeigt, teilte die SBVg im Rahmen der Publikation des Bankenbarometer 2020 mit. Wie bereits bekannt, wurden im Rahmen des Covid-19-Kreditprogramms bis Ende Juli vom Bund abgesicherte Kredite im Umfang von 16,8 Milliarden Franken vergeben.
Es wurden demnach 136'142 Covid-19-Überbrückungskredite vergeben. Knapp die Hälfte des Kreditvolumens sei dabei an Mikrounternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern gegangen. Ein Drittel des Volumens erhielten Kleinunternehmen mit zehn bis 49 Mitarbeitern.
Gewaltiges verwaltetes Vermögen
Im Jahr 2019 kamen die Schweizer Bankinstitute den Angaben auf einen aggregierten Geschäftserfolg von 66,1 Milliarden Franken - und damit 1,1 Prozent mehr als 2018. Der Bruttogewinn stieg um 4,5 Prozent auf 23,2 Milliarden. Das verwaltete Vermögen legte um 13,8 Prozent auf 7'893,4 Milliarden Franken zu, wobei 2019 vor allem die Entwicklung der Aktienkurse ausschlaggebend war, wie es in der Publikation weiter heisst.
Das jährlich erscheinende Bankenbarometer stützt sich den Angaben zufolge auf Zahlen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sowie auf Umfragen unter den Mitgliedinstituten.
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(awp/gku)