Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) legte in der Periode von April bis Juni 2024 gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent zu, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. In den beiden Quartalen davor lag das Wachstum jeweils bei 0,3 Prozent.

Ganz überraschend kommt das Ergebnis nicht: Das Seco hatte bereits vor zwei Wochen in einer ersten Schnellschätzung einen Wert von 0,5 Prozent gemessen.

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Die Zahl ist um grosse Sportanlässe bereinigt. Olympische Spiele und Fussball-Grossanlässe verzerren das Schweizer BIP wegen der Lizenzeinnahmen, welche den hierzulande ansässigen Sportverbänden zufliessen. Unbereinigt war das BIP-Wachstum mit 0,7 Prozent noch etwas höher.

Das Ergebnis steht im Kontrast zu den BIP-Zahlen von Detuschland. Dort ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal leicht gesunken. Vor allem das verarbeitende Gewerbe bekundet Mühe. Das hat auch Auswirkungen auf die Schweizer Zulieferer.  

Starke Exporte

Doch gemäss den Seco-Zahlen wuchs die Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbes, also in der klassischen Industrie, im zweiten Quartal mit +2,6 Prozent überdurchschnittlich stark. Vor allem die chemisch-pharmazeutische Industrie (+8,4%) habe dank dynamischer Entwicklung bei den Exporten ein kräftiges Quartalswachstum erzielt, heisst es.

In den übrigen Industriebranchen sei die Wertschöpfung hingegen zurückgegangen – dies im Einklang mit der schwachen Entwicklung der Industrie in anderen europäischen Ländern.

Komfortable Lage für die SNB

Für das laufende Quartal sieht es bislang ebenfalls nicht schlecht aus. Das Kof-Konjunkturbarometer ist im August wieder etwas gestiegen. Die Kof-Ökonomen sprechen von einem zögerlichen Erholungskurs. Der Einkaufsmanagerindex der Industrie hat ebenfalls kräftig zugelegt und notiert nun auf dem höchsten Stand seit Januar 2023. Mit 49 Punkten signalisiert er eine mehr oder weniger stabile Entwicklung.

Angesicht der robusten Konjunktur hat die Nationalbank keine Eile, die Geldpolitik zu lockern. Doch die Inflationsentwicklung liessen einen weiteren kleinen Zinsschritt zu. Die Preise waren im August stabil, die Inflationsrate gemessen als Preisänderung zum Vorjahresmonat ist auf 1,1 Prozent gesunken.

(sda/rop)