Der Schweizer Aussenhandel hat im August 2019 den zweiten Monat in Folge einen Dämpfer erlitten. Die Exporte nahmen saisonbereinigt (zum Vormonat) um 4,3 Prozent auf 18,73 Milliarden Franken ab. Real - also preisbereinigt - war der Rückgang mit -4,4 Prozent gar noch eine Spur grösser. Bereits im Juli waren die Exporte mit -3,9 bzw. -1,2 Prozent rückläufig gewesen.
In Franken gerechnet unterschritten die Ausfuhren den Vormonatswert um 846 Millionen Franken. Mit dem zweiten Rückgang in Folge haben die Ausfuhren das tiefste Ergebnis seit Jahresbeginn erzielt, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte.
Die Importe hielten sich deutlich besser. Sie legten saisonbereinigt um 3,4 Prozent und real immerhin um 1,0 Prozent zu und erreichten damit wieder den Stand zu Jahresbeginn. In der Handelsbilanz resultierte somit ein Überschuss von 1,15 Milliarden Franken, notabene der geringste im laufenden Jahr.
Chemie/Pharma erneut rückläufig
Wie schon im Juli verringerten sich im Berichtsmonat die Ausfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten (-5,0%). Rückläufig waren laut EZV namentlich die Lieferungen von Medikamenten und immunologischen Produkten. Auch die Exporte von Maschinen und Elektronik nahmen ab (-5,1%). Seit Jahresbeginn zeige die zweitgrösste Sparte einen insgesamt negativen Verlauf, der sich in den vergangenen Monaten beschleunigt habe. Derweil stieg der Versand von Uhren sowie Präzisionsinstrumenten.
In Bezug auf die Regionen setzte die Schweiz im August auf allen drei grossen Märkten wertmässig weniger Güter ab. Am deutlichsten sanken die Exporte nach Europa (-6,5%), wobei insbesondere Deutschland mit einem Minus von 14 Prozent herausstach. Demgegenüber expandierten die Lieferungen nach Österreich um einen Viertel.
Praktisch gleich hoch fiel der Rückgang in Nordamerika (-1,9%) und in Asien (-1,8%) aus. Hier stand den deutlich rückläufigen Exporten nach Singapur und Hongkong (-17 und -16%) ein Plus von 10 Prozent nach China gegenüber.
(awp/mlo)