Schweizer Unternehmen gehen laut einer Umfrage von einer stabilen Entwicklung der Schweizer Wirtschaft im Jahr 2020 aus. Der Euro dürfte gemäss den befragten Firmen Ende 2020 zwar relativ stabil bei knapp unter 1,10 Franken notieren. Fast die Hälfte der Unternehmen sichert sich aber gegen Währungsrisiken ab.
Die Grossbank Credit Suisse hat in ihrer Erhebung zwischen dem September und November 2019 online 1280 Schweizer KMU und Grossunternehmen befragt. Der generellen wirtschaftlichen Entwicklung stünden die Umfrageteilnehmer aus dem Dienstleistungssektor optimistischer gegenüber als diejenigen aus der Industrie, heisst es in einer Medienmitteiliung zur Umfrage vom Montag.
Erstere rechnen demnach in 34 Prozent der Fälle mit einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums, während Industrieunternehmen zu 41 Prozent hiervon ausgehen. Gesamthaft geht etwas mehr als die Hälfte der Befragten von einem stabilen BIP-Wachstum aus (52%) und nur gerade 11 Prozent rechnen mit einer Wachstumsbeschleunigung.
Knapp die Hälfte erwartet Zinsschritt bis 2020
Auch bei der Zinsentwicklung erwartet eine Mehrheit der Umfrageteilnehmer keine Veränderung (52%) und rechnet demnach damit, dass der Leitzins der Schweizerischen Nationalbank (SNB) Ende 2020 weiterhin -0,75 Prozent betragen wird. Derweil gehen 26 Prozent mindestens von einer weiteren Zinssenkung und 22 Prozent von einer Zinserhöhung aus.
In Bezug auf die Währung gehen die Befragten in der Umfrage davon aus, dass sich der Euro bis Ende 2020 auf 1,09 Franken einpendeln wird. Sie prognostizieren damit das zweite Jahr in Folge einen tieferen Wert als im Vorjahr - was sich im Vorjahr als richtig herausgestellt habe, schreibt die CS dazu.
Wenig volatil zeigen sich die Prognosen zum US-Dollar, die sich im Vergleich zu Ende 2018 nur geringfügig verändert haben und weiterhin auf ca. 0,99 Franken stehen. Diese Prognosen deckten sich jeweils weitgehend mit den Werten, die die Umfrageteilnehmer auch in ihrer jährlichen Budgeterstellung verwendet hätten, heisst es dazu.
43 Prozent sichern Risiken ab
43 Prozent der Umfrageteilnehmer sichern sich aktiv gegen Währungsrisiken ab. Im Durchschnitt deckt das sogenannte «Hedging» den Angaben zufolge 62 Prozent der Transaktionen in Fremdwährungen ab. Dabei zeigen sich gewisse Unterschiede zwischen typischen Importeuren und Exporteuren.
So sei der Anteil an importierenden Unternehmen, die sich gegen Währungsrisiken absichern, höher als derjenige der exportierenden Firmen.
(awp/mlo)