Die Flaute in der globalen Nachfrage nach Industrieprodukten und Investitionsgütern trifft immer mehr auch die Schweiz.
Im verarbeitenden Gewerbe wird die Produktion zurückgefahren, die Auftragsbücher leeren sich. Das geht aus den monatlichen Umfragen bei den Chefeinkäuferinnen und -einkäufern von Schweizer Industrieunternehmen hervor.
Der aus den Umfragen abgeleitete Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers Index, PMI) des verarbeitenden Gewerbes ist den achten Monat in Folge unterhalb der Wachstumsgrenze von 50.
Gemäss den heute Freitag publizierten August-Daten liegt der PMI bei 39,9 Punkten, nur unwesentlich höher als im Juli, aber immer noch auf dem tiefsten Niveau seit der Rezession von 2009.
Die Produktion ist den fünften Monat in Folge rückläufig. Das und die Tatsache, dass 48 Prozent der Unternehmen weniger gut gefüllte Auftragsbücher vermelden, lasse keine rasche Erholung erwarten, schreibt Claude Maurer, Schweiz-Chefökonom bei der CS, die zusammen mit dem Branchenverband procure.ch den PMI erhebt.
Getrübte Aussichten – auch im Umland
Angesichts der trüben Aussichten sind die Unternehmen auch bei der Personalplanung vorsichtiger geworden. Der entsprechende Subindex liegt knapp unterhalb der Wachstumsgrenze. Rund 70 Prozent vermelden einen unveränderten Personalbestand. Ein Stellenabbau ist erst bei 17 Prozent ein Thema.
Ein ähnliches Bild zeichnen die Umfragen in der Euro-Zone. Der Industrie-PMI für die gesamte Währungsunion ist im August leicht von 42,7 auf 43,5 gestiegen und deutet auf eine schwache Industriekonjunktur hin. Der Index für den Auftragsbestand ist auf 39 Punkte abgesackt, was ebenfalls keine grosse Hoffnung auf eine baldige Trendwende gibt.
Die einzig gute Nachricht für das verarbeitende Gewerbe ist die leichte Verbesserung des Geschäftsgangs chinesischer Industrieunternehmen. Im Reich der Mitte sind die PMI im August wieder in die neutrale Zone oder sogar leicht darüber gestiegen.