Ferienreisende aus der Deutschschweiz überqueren selten den «Röstigraben»: Nur gerade 3 Prozent ihrer Reisen führen in die Romandie, wie eine Studie der Universität St. Gallen (HSG) zeigt. Umgekehrt wählen Romands die Deutschschweiz bei 14 Prozent ihrer Reisen als Ziel.

Die Studie beruht auf einer Umfrage bei 3500 Schweizer Haushalten, wie die Universität St. Gallen (HSG)  mitteilte. Obwohl die Lebensbedingungen in der West- und der Deutschschweiz nahezu gleich sind, verbringt die französisch sprechende Schweizer Bevölkerung viel öfter Ferien in der Deutschschweiz als umgekehrt.

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Deutschschweizer bleiben lieber im eigenen Sprachraum: 31 Prozent ihrer Reisen führen an Ziele im eigenen Landesteil. Romands machen nur zu 17 Prozent Ferien im eigenen Sprachgebiet. Dies überrasche nicht, schreibt die HSG. Denn in der Deutschschweiz gebe es rein flächenmässig mehr Reiseziele als in der Romandie.

Romands reisen gerne nach Frankreich

Bei Reisezielen ausserhalb der Schweiz bevorzugen die Romands stärker als die Deutschschweizer den eigenen Sprachraum - also zum Beispiel Frankreich: 36 Prozent der Auslandreisen von Romands führen in französischsprachige Gebiete, 30 Prozent an Orte ausserhalb des Sprachraums.

Umgekehrt verbringen die Deutschschweizer nur 24 Prozent ihrer Auslandreisen im eigenen Sprachgebiet (Deutschland, Österreich), während es sie in 36 Prozent der Fälle in die weite Welt hinaus zieht. Ins Tessin schliesslich reisen Deutschweizer doppelt so oft (6 Prozent) wie Romands (3 Prozent).

Deutschweizer reisen teuerer

Unterschiede gibt es aber nicht nur bei den Reisezielen: Gemäss der Studie ziehen Deutschschweizer Touristen Aktiv- und Erlebnisreisen vor. Reisende aus der Romandie dagegen wollen vor allem dem Alltag entkommen und Neues erfahren.

Deutschschweizer geben mehr fürs Reisen aus als Romands - obwohl sich die Einkommen nur minim unterschieden. Reisen von Deutschweizerinnen und Deutschweizern kosten durchschnittlich 1450 Franken, bei den Romands sind es 1070 Franken.

Ein Grund dafür könnte sein, dass Romands fast doppelt so oft bei Freunden und Bekannten oder in einfachen Hotels übernachten wie Deutschweizer. Letztere leisten sich häufiger ein gutes bis sehr gutes Hotel, wie die Universität St. Gallen schreibt.

(sda/dbe/sim)