Die Weltbevölkerung hat im letzten Jahr so viel Vermögen verloren wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Auch in der Schweiz sanken 2022 die Konto-Saldi. Schuld waren in erster Linie die fallenden Börsenkurse. Dennoch bleiben die Schweizer das reichste Volk der Welt.
Insgesamt ging das Brutto-Geldvermögen der Menschen in der Schweiz um 2,1 Prozent zurück, wie die Allianz in ihrem am Dienstag veröffentlichten «Global Wealth Report» schreibt. Geschuldet war das der grössten Anlageklasse, den Wertpapieren, die gut 12 Prozent an Wert verloren. Da half es auch nicht, dass die beiden anderen grossen Vermögensklassen – Bankeinlagen und Versicherungen bzw. Pensionen – rund 2 beziehungsweise 3 Prozent zulegten.
USA und Dänemark auf Platz zwei und drei
Mit einem Bruttovermögen von mehr als 356'000 Euro pro Kopf – das entspricht knapp 345'000 Franken – liegt die Schweiz aber immer noch mit Abstand an der Spitze der reichsten Länder. Auf den nächsten Plätzen folgen die USA (308'000 Euro) und Dänemark (221'000 Euro).
Die Schulden der Schweizerinnen und Schweizer nahmen derweil gemäss der Mitteilung um 2,9 Prozent zu. Damit verlangsamte sich die Entwicklung der Verbindlichkeiten etwas (2021: +3,2 Prozent).
Unter dem Strich sank in der Schweiz das Netto-Vermögen pro Kopf – also das Bruttovermögen minus die Verbindlichkeiten – um 4,4 Prozent auf knapp 239'000 Euro (231'000 Franken). Dieser Rückgang ist so stark wie zuletzt im Jahr der Finanzkrise 2008, wie es in dem Bericht heisst. In Bezug auf das Netto-Vermögen pro Kopf lag die Schweiz wie schon im Jahr davor auf den zweiten Platz hinter den USA (253'000 Euro).
(awp/dob)
5 Kommentare
Ich bin nicht hier geboren aber verdienen trotzdem sehr viel. Leute wie ihr werdet niemals soviel verdienen, geht raus und sucht Lösung und Möglichkeiten mehr zuverdienen!!!
Dieser Artikel zementiert klar falsche Vorurteile und gibt falsche Anreize. Das Vermögen pro Kopf ist u. a. so hoch, da viele Millionäre und Milliardäre aus dem Ausland zuziehen, um Steuern zu sparen. Ausserdem bräuchte man hierzulande so ein Vermögen, um sich pensionieren lassen zu können, besonders falls man irgendwann Pflege benötigt. Ich bin hier geboren und arbeit seit Jahrezehnten hier und habe nicht mal einen Zehnten dieses Vermögens. Wenn, dann sollte man eine solche Info viel nuancierter darstellen
Was soll diese Info!?
Das ist m.E. der reinste Hohn, da 10% der Bevölkerung 90% des Kapitals beherrscht.
Die Unterschicht vermutlich CHF 0.- auf dem Konto hat und die meisten der Mittelschicht nicht einmal die Hälfte von CHF 345'K ansparen konnten,,,
Danke für diesen Kommentar. Da bin ich total Ihrer Meinung! Ich bin hier geboren und arbeite seit Jahrzehnten, mein Konto ist aber nahe ziemlich leer, das Geld, das reinkommt (trotz "Fachkräftmangel" habe ich seit Jahren keine Stelle gefunden und arbeite selbstständig), reicht knapp, um die minimalen Lebenskosten zu decken. Solche undifferenzierten, nicht durchdachten Infos führen zu einem ganz Trugbild und stellen falsche Anreize dar. Wenn man das liest, muss man ja denken, hier würde jeder so reich und man müsste unbedingt hierher kommen.
Fehlt eine kurze Übersicht, wie sich dieses Vermögen verteilt
(auch, wenn das nicht das Thema dieses Artikels ist).