Die neuesten Zahlen sorgten für Beunruhigung: In Deutschland sanken die Hauspreise in den vergangenen drei Quartalen um 10 Prozent. Das ist «historisch einmalig», schrieb das deutsche «Handelsblatt». Der «Spiegel» ortete den «stärksten Preisverfall bei Häusern und Wohnungen seit sechzig Jahren». Noch nie seit Beginn der Preiserhebungen in den 1960er-Jahren seien die Immobilienpreise so schnell so stark gefallen. Das wirft Fragen auf: Reisst die Immobilienwirtschaft die deutsche Gesamtwirtschaft in einen Strudel? Könnte die Schweiz, die ja bekanntlich eng mit der deutschen Wirtschaft verwoben ist, davon betroffen sein? 

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Diese Frage lässt sich am besten mit einem Blick in die Vergangenheit beantworten. Denn Immobilienmärkte unterliegen Zyklen. Im agrarwissenschaftlichen Bereich wurde 1928 der Begriff des Schweinezyklus geprägt. Das heisst, die Schweinepreise bewegen sich in auffallend regelmässigen Wellen, in der Berge und Täler aufeinanderfolgen. Der Zyklus entsteht, weil mehrere Züchter die Preissignale der Fleischnachfrage zum Anlass nehmen, mehr Schweine zu mästen. Es kommt zur Margenerosion und zu einem stark ausgeweiteten Angebot für eine unveränderte Nachfrage. Viele Produzenten ziehen sich aus dem Markt zurück, wodurch ein Nachfrageüberhang entsteht. Der Zyklus beginnt erneut.