Und plötzlich stehen die Notenbanken im Rampenlicht. Nach jahrelanger Politik der offenen Geldschleusen müssen sie nun mit aggressiven Zinserhöhungen die Inflation bekämpfen. Nachdem die EZB und Fed erneut kräftig an der Zinsschraube gedreht haben, wird die SNB im Dezember voraussichtlich den Leitzins auf mindestens 1 Prozent anheben.
Plötzlich leiden die Notenbanken auch finanziell – zumindest vordergründig. Die Schweizerische Nationalbank hat seit Anfang Jahr bereits ein rekordhohes Minus von 142 Milliarden Franken aufgebaut. Wieso das? Einerseits schreiben die Zentralbanken Verlust, weil sie die Guthaben in ihrer Bilanz plötzlich wieder verzinsen müssen. Mit höheren Sätzen als das, was sie derzeit mit ihren Aktiven verdienen.