Damit wollen die Währungshüter dem inflationären Druck entgegenwirken, wie die SNB am Donnerstag erklärte. Es sei weiter nicht auszuschliessen, dass in absehbarer Zukunft weitere Zinserhöhungen nötig werden. Die straffere Geldpolitik soll verhindern, dass die Inflation in der Schweiz breiter auf Waren und Dienstleistungen übergreift.

Die Notenbank betonte ausserdem ihre Absicht, bei Bedarf weiterhin am Devisenmarkt zu intervenieren. Die SNB hatte 2021 für 21,1 Milliarden Franken Fremdwährungen gekauft.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Gleichzeitig passt die Nationalbank per 1. Juli 2022 den Freibetragsfaktor an, der zur Berechnung der vom Negativzins befreiten Sichtguthaben der Banken bei der SNB dient. Er wird von 30 auf 28 gesenkt.

Erster Zinsschritt seit sieben Jahren

Damit hat die SNB erstmals seit fünfzehn Jahren die Zinsschraube wieder etwas angezogen. Im Januar 2015 hatte sie den Leitzins gleichzeitig mit der Aufgabe des Euro-Mindestkurses auf das rekordtiefe Niveau von -0,75 Prozent gesenkt.

Negativzinsen hatte die SNB am 18. Dezember 2014 eingeführt, indem sie Guthaben auf ihren Girokonten, die einen bestimmten Freibetrag überstiegen, mit einem Zins in Höhe von -0,25 Prozent belastete.

Vorreiter US-Notenbank

Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed zum dritten Mal seit Beginn der Coronavirus-Pandemie den Leitzins erhöht. Durch die Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte liegt er nun bei einer Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wiederum will erst im Juli ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte anheben. Diese wäre dann die erste Erhöhung seit über einem Jahrzehnt.