China dominiert den Welthandel derzeit so stark wie keine andere Nation in den vergangenen fast 50 Jahren. Der globale Marktanteil der chinesischen Exporte stieg 2015 auf 13,8 Prozent von 12,3 Prozent im Jahr davor, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Statistik der United Nations Conference on Trade and Employment (UNCTAD) hervorgeht. Auf einen höheren Wert kamen zuletzt die USA im Jahr 1968.

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Diesen Erfolg haben viele Experten der Volksrepublik nicht zugetraut, sind doch die Arbeitskosten im vergangenen Jahrzehnt auf Dollar-Basis um fast ein Fünftel gestiegen. Sie haben deshalb prophezeit, dass China Marktanteile an billigere Konkurrenten wie Vietnam verlieren würde. «China kann nicht ersetzt werden«, sagt aber Frederik Guitman, früher China-Manager für ein dänisches Industrieunternehmen und verwies auf die hohe Zuverlässigkeit. Diese sei mitunter wichtiger als der Preis. «Wenn die sagen, es dauert 45 Tage, dann dauert es auch 45 Tage.»

China stützt die Exporteure

Der Exportweltmeister will zwar seine Abhängigkeit vom internationalen Umfeld durch eine Stärkung der Binnennachfrage senken. Dennoch beschloss die Regierung in Peking erst in dieser Woche, den Exporteuren stärker unter die Arme zu greifen. Dazu sollen Banken zur verstärkten Vergabe von Darlehen angeregt werden. Zudem sollen Export-Kreditversicherungen ausgeweitet und verstärkt Steuernachlässe für bestimmte Firmen - insbesondere im Maschinenbau - gewährt werden.

(reuters/mbü)