Über das ganze Jahr 2019 ist die Arbeitslosenquote von einem bereits tiefen Niveau aus weiter zurückgegangen. Im Durchschnitt lag sie bei 2,3 Prozent nach 2,5 Prozent im Jahr davor, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mitteilte.
Derart tiefe Werte wurden zuletzt Anfang der 2000er-Jahre gemessen. In den Jahren 2000 und 2001 fiel die Arbeitslosenquote gar unter die Marke von 2 Prozent, ehe der Wert bis 2004 nahe an die Schwelle von 4 Prozent kletterte.
Weniger Arbeitslose
Die gute Entwicklung des letzten Jahres am Schweizer Arbeitsmarkt lässt sich auch anhand der Entwicklung der Arbeitslosenzahl ablesen. Die jahresdurchschnittliche Zahl der als arbeitslos registrierten Personen fiel 2019 laut Seco um knapp 10 Prozent auf 106'932 zurück.
Der Schweizer Arbeitsmarkt habe sich im vergangenen Jahr als widerstandsfähig erwiesen, schreibt das Seco. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte nahm die Zahl der Arbeitslosen trotz trüberen Wirtschaftsaussichten stark ab und lag Ende Juni erstmals seit September 2008 unter der Marke von 100'000. Gegen Ende des Jahres stieg die Arbeitslosigkeit vorwiegend aufgrund saisonaler Effekte wieder an.
Anstieg im Dezember
In der Dezember-Statistik stieg die Arbeitslosenquote zum Jahresende hin auf 2,5 nach 2,3 Prozent im November, wie es weiter hiess. Um saisonale Faktoren bereinigt verharrte die Quote hingegen bei 2,3 Prozent. Ökonomen hatten im Vorfeld mit diesen Werten gerechnet.
Insgesamt waren Ende Dezember 117'277 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) arbeitslos gemeldet. Das sind 10'947 mehr als noch im Vormonat. Der Grund sind primär saisonale Faktoren, die tendenziell in der kalten Jahreszeit zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen im Dezember um rund 2'400 Personen.
Weiter hat das Seco im Berichtsmonat 192'955 Stellensuchende gezählt, das sind rund 10'500 mehr als im Vormonat. Die Zahl der als offen gemeldeten Stellen sank derweil auf 29'720. Davon unterlagen 17'577 Stellen der im Juli 2018 eingeführten Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 8 Prozent. Seit Beginn des Jahres gilt 5 Prozent neu als Grenzwert.
Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt entlastet zudem die Kassen des Bundes. Das Rechnungsjahr 2019 schloss der Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung laut Mitteilung mit einem Überschuss von 1,60 Milliarden Franken ab und so konnten die noch bei der Bundestresorie offenen Darlehen restlos zurückbezahlt werden.
(awp/tdr)