Rund 22 Prozent der Versicherten können sich einen Wechsel der Krankenkasse vorstellen. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die nach der Ankündigung des starken Prämienanstiegs durchgeführt wurde. Sparen wollen die Befragten aber vorher bei anderen Budgetposten.
Neben denjenigen Befragten, die über einen Wechsel nachdenken, wollen zwölf Prozent die Kosten bei ihrer derzeitigen Kasse optimieren. Sie gehören zur grossen Mehrheit – rund 66 Prozent –, die keinen Wechsel der Versicherung planen. Dies geht aus einer Mitteilung des Beratungsunternehmens Accenture vom Freitag hervor.
Bei der Gesundheit wird ungern gespart
Die Befragung zeigte ferner, dass die Menschen in der Schweiz den Sparhebel nicht in erster Linie bei den Gesundheitskosten ansetzen wollen. Weniger ausgeben wollen sie hingegen für Bekleidung, Schuhe, Restaurants und Hotels.
«Vermutlich dürften die Eindrücke der Covid-19 Pandemie hier einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die geäusserten Konsumentenpräferenzen haben», wird Accenture-Versicherungsfachmann Marcel Thom im Communiqué zitiert. Man könne aber auch davon ausgehen, dass die absolute Schmerzgrenze bei den Prämien noch nicht erreicht sei.
Eingriffe nachholen
Ende September hatte Gesundheitsminister Alain Berset bekannt gegeben, dass die Krankenkassenprämien im Jahr 2023 durchschnittlich um 6,6 Prozent steigen werden. Nach vier Jahren relativ grosser Stabilität bedeutet dies einen starken Anstieg. Zurückgeführt wird er unter anderem auf die Covid-Pandemie und die Nachholeffekte durch verschobene Eingriffe.
Die repräsentative Befragung zum Kassenwechsel hat das Institut Link im Auftrag von Accenture durchgeführt. Zwischen dem 3. und 7. Oktober wurden in der ganzen Schweiz 1064 Personen befragt. Accenture ist weltweit tätig und bietet gemäss eigenen Angaben Beratungen in rund 40 Branchen an.
(sda/mbü)