Selbst wenn sich die Coronakrise entspannen sollte, wollen sich viele Deutsche danach anders verhalten. Das besagt eine repräsentative Umfrage der Beratungsunternehmen McKinsey im Nachbarland.

So wollen über 40 Prozent der Befragten seltener einen Bus oder einen Zug betreten, heisst es. 51 Prozent wollen in nächster Zeit aufs Flugzeug ganz verzichten oder seltener fliegen. 48 Prozent werden seltener ein Taxi benützen. Dafür möchten sie mehr mit dem Fahrrad oder dem eigenen Auto unterwegs sein. Und: 18 Prozent wollen gar keine Autovermietung mehr nutzen, 29 Prozent seltener als zuvor.

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Die Deutschen wollen ganz allgemein weniger reisen, so die Tendenz. Fast ein Drittel der Befragten will künftig sogar ganz darauf verzichten. 

McKinsey & Company: «Coronavirus COVID-19: Consumer insights from Germany. Results from consumer survey April 30–May 03, 2020». Gut 1'000 repräsentativ ausgewählte Personen über 18 wurden befragt.

Selbst wenn es nun zu einer Entspannung in der Coronakrise kommt, werden sich die Menschen laut der Umfrage in anderen Bereichen zurückhalten. Ein Drittel der Befragten will seltener in Konzerte, ins Theater oder ins Kino gehen, 26 Prozent überhaupt nicht mehr.

45 Prozent wollen seltener für Sport- und Wellnessangebote aus dem Haus gehen.

«Besorgt und gespalten»

Eher wenig Veränderung ist vorgesehen bei gewissen Shopping-Produkten wie Kleidern, Kosmetika und Heimelektronik: 59 Prozent der Befragten, dass sie gleichviel oder mehr Geld dafür ausgeben wollen, 41 Prozent planen hier Einsparungen. 

«Unsere Daten belegen, was wir seit Tagen auch in den sozialen Medien wahrnehmen: Die deutschen Verbraucher sind zunehmend besorgt und gespalten, was das Richtige ist», sagt Jesko Perrey, Seniorpartner und Marketingexperte bei McKinsey.

Das zeigt sich darin, dass ein gewisser Anteil künftig weniger Geld für «oberflächliche und unverantwortliche Dinge» ausgeben will (31 Prozent), weniger Luxusmode zu kaufen beabsichtigt (30 Prozent) oder preisbewusster sein will (23 Prozent).

Wie sieht es in der Schweiz aus?

Diese Zurückhaltung dürfte von unserem nördlichen Nachbarn auch auf die Schweiz übertragen werden: Traditionell ähnelt sich das Konsumverhalten in beiden Ländern.

Den Grundtrend hat hier das Wirtschafts-Staatssekretariat Seco am Dienstag bestätigt: Die Stimmung der Schweizer Konsumenten ist auf einem historischen Tiefpunkt. 

Sie ist im April auf -39,3 Punkte abgesackt – von einem Minus von 9,4 Punkten im Januar. Die Menschen stellen sich auf schlechtere Zeiten ein und werden Abstriche machen. Die Frage, ob derzeit ein guter Moment für grössere Anschaffungen sei, wurde so negativ beantwortet wie noch nie. 

(tdr)

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