Die Inflationswelle in den USA ebbt nur leicht ab. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel im August auf 8,3 Prozent von 8,5 Prozent im Juli, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte.

Von Reuters befragte Experten hatten mit 8,1 Prozent gerechnet. Die US-Notenbank Fed bekämpfte die hohe Inflation zuletzt mit zwei ungewöhnlich kräftigen Zinserhöhungen um 0,75 Prozentpunkte – auf die Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent. Für die Sitzung am 21. September erwarten viele Investoren einen weiteren Jumbo-Schritt.

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So hat sich etwa Chris Waller, Entscheidungsmitglied der US-Notenbank, für eine «deutliche Anhebung» der Zinsen auf dem nächsten Fed-Treffen ausgesprochen.

Fed strebt Inflation von 2 Prozent an

Die Fed will ihren Kurs von der Datenlage abhängig machen. Sie blickt dabei insbesondere auf die Inflationszahlen. Sie strebt eine Teuerung von 2,0 Prozent an und ist davon trotz des jüngsten Rückgangs noch meilenweit entfernt. Unter Investoren gibt es die Sorge, dass die Notenbank die Wirtschaft mit einem zu straffen Kurs abwürgen und eine Rezession auslösen könnte.

«Bis Ende dieses Jahres werden weitere Zinsschritte notwendig sein, um die Inflationsrate deutlich und anhaltend nach unten zu befördern», so Ökonom Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank.

Die Kerninflationsrate sei weiterhin viel zu hoch und zeige keine Neigung, sich nach unten zu bewegen. Die US-Notenbank werde deshalb schon nächste Woche eine kräftige Leitzinserhöhung nachlegen, laut Einschätzungen des Ökonoms.

Fed dürfte weiter an Zinsschraube drehen

«Sollte sich herausstellen, dass die Inflationsdynamik im Dienstleistungssektor hoch bleibt, wird die Fed nicht umhin kommen, auch auf den Zinssitzungen im November und Dezember deutlicher an der Zinsschraube zu drehen als bislang erwartet», bestätigt Homas Gitzel von der VP Bank.

Der Hochpunkt der US-Inflation sei überschritten, sagt hingegen Chefökonom Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg, Lbbw. Gleichwohl dürfte die US-Notenbank aber nicht um eine Erhöhung ihres Zielbandes für den Tagesgeldsatz um 75 Basispunkte auf 3,00 bis 3,25 Prozent kommen, so Chlench weiter.

«Auch wenn sich die Inflationsrate zuletzt in die richtige Richtung entwickelt hat, verbleibt die Rate schlichtweg immer noch viel zu hoch angesichts eines Fed-Inflationszieles von 2 Prozent. Darüber hinaus hat sich der unterliegende Preisauftrieb, die sogenannte Kerninflation, im August stärker als erwartet beschleunigt, insbesondere im Dienstleistungssektor.»

(Reuters/mth/bsc)