Die russische Wirtschaft ist auch im Sommer durch die westlichen Sanktionen stark geschrumpft. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) sank im Zeitraum Juli bis September im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 4,0 Prozent, wie das nationale Statistikamt Rosstat auf Basis vorläufiger Zahlen am Mittwoch in Moskau bekannt gab. Ökonomen hatten mit einem stärkeren Rückgang um 4,7 Prozent gerechnet.
Es ist bereits das zweite Quartal, das vollständig durch den am 24. Februar begonnenen Krieg gegen die Ukraine geprägt ist. Im Winterquartal war die russische Wirtschaft noch um 3,5 Prozent gewachsen. Im Frühjahr war das BIP bereits um 4,0 Prozent geschrumpft. Vor allem westliche Staaten hatten wegen des Krieges umfangreiche Sanktionen beschlossen.
Erst für Ende 2023 ist Wachstum in Sicht
Einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge könnte die Rezession mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von mehr als acht Prozent in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres ihren Höhepunkt erreichen. Wachsen dürfte die Wirtschaft demzufolge erst wieder im dritten Quartal 2023.
Ökonomen der US-Bank Morgan Stanley hatten sich erst in dieser Woche skeptisch zu den Aussichten für die russische Wirtschaft geäussert: «Wir sehen einen anhaltenden Schock auf der Angebotsseite und einen erzwungenen Strukturwandel hin zu einer Wirtschaft mit geringerem Technologiestandard, der zu einer längeren Rezession und einem geringeren Potenzialwachstum führen wird».
(reuters/mbü)
Dank Rohstoffexporten und Währungsmanipulation schlägt sich Russlands Wirtschaft besser als erwartet. Nur: Wie lange noch?