Es war eine Erfolgsgeschichte der Schweizer Start-up-Szene: Ende 2015 kaufte GoPro, amerikanischer Hersteller von Videokameras hauptsächlich für Sportler, das Zürcher Jungunternehmen Skybotix. Kaufgrund war die Sensortechnologie des ETH-Spin-offs, die Drohnen auch in sehr komplexen Umgebungen kollisionsfrei fliegen lässt.

Skybotix wurde umbenannt in GoPro Switzerland, zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, GoPro-Finanzchef Jack Lazar nahm im Board Einsitz (heute ist sein Nachfolger Brian McGee VR-Präsident).

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«Strategic refocus»

Jetzt schliesst GoPro still und leise ihre Schweizer Niederlassung. «Im Januar 2018 traf GoPro die strategische Entscheidung, den Drohnenmarkt zu verlassen, was zur Schliessung des Büros in Zürich führte», bestätigt Pressesprecherin Isabel Pakowski entsprechende BILANZ-Recherchen. Auch auf der – weiterhin aktiven – Homepage von Skybotix ist von einem «strategic refocus» die Rede.

GoPro geht durch schwierige Zeiten: Die letzten Jahre erwirtschaftete die Firma Verluste, 2017 waren es 56 Millionen Dollar. Grund sind die immer besseren Smartphone-Kameras und die Konkurrenz aus China. Der Börsenwert der 2004 gegründeten Firma ist von einst 11,7 Milliarden Dollar auf zuletzt 890 Millionen gefallen.

Gleichzeitig mit der Drohnensparte hat der Konzern auch das Geschäft mit Medieninhalten eingestellt. Insgesamt wurden 20 Prozent der Stellen abgebaut. Mit der Liquidation von GoPro Switzerland ist Daniel Schoch, Partner der Anwaltskanzlei Meyerlustenberger Lachenal, beauftragt. Wie viele Mitarbeiter zuletzt in Zürich gearbeitet haben, will GoPro nicht sagen.

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