Barilla-Chef und -Inhaber Guido Barilla will in Zukunft auch TV-Spots mit Homosexuellen zeigen, wie er in einem Interview mit der «Schweiz am Sonntag» sagt. «Irgendwann ja», sagt Barilla auf die Frage, ob er auch Fernsehwerbung mit Homosexuellen geben werde.

2013 hatte ein Radio-Interview von Barilla für grossen Aufruhr gesorgt. Barilla sagte, er würde keine TV-Spots mit Homosexuellen zeigen, weil er an ein traditionelles Familienbild glaube. Wenn das den Homosexuellen nicht gefalle, könnten sie andere Pasta essen. In den sozialen Netzwerken kam es zu einem Shitstorm und vielerorts gab es Boykottaufrufe.

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Persönliche Meinung «aufgebauscht»

Der 57-Jährige, der dem Familienunternehmen in vierter Generation vorsteht, versucht den Imageschaden klein zu reden: «Es gab Boykotte, aber keine grossen.» Der Skandal habe der Firma die Möglichkeit gegeben, gewisse Themen sensibler anzugehen, die man vorher oberflächlich betrachtet habe.

Auf die Frage, ob er seine Meinung wirklich geändert habe, oder nur zum Wohle des Geschäfts, sagt Barilla in der «Schweiz am Sonntag»: «Ich hatte nie ein Problem mit dem Thema. In dem Interview ging es um eine ganz spezifische Werbekampagne. Und meine persönliche Meinung zu diesem kleinen Problem wurde von vielen Leuten aufgebauscht und als Meinung der Firma dargestellt.» Irgendwann werde es auch Barilla-Spots mit Homosexuellen geben.

Federer als Traumpartner

Zudem könnte sich der Italiener auch eine Partnerschaft mit Tennis-Star Roger Federer vorstellen, nachdem die Firma in den 90er-Jahren bereits begann, mit der deutschen Tennis-Spielerin Steffi Graf zu werben. «Ich bewundere Roger Federer als einen der grössten Sportler in der Geschichte und als Gentleman. Wir haben ihn noch nicht kontaktiert, aber vielleicht ergibt sich irgendwann die Möglichkeit, mit ihm ins Gespräch zu kommen.»

Aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage in Italien und in Europa korrigiert Barilla sein Ziel, den Umsatz von 3,2 Milliarden Euro bis 2020 zu verdoppeln. «Das ist nicht mehr realistisch», sagt Barilla in der «Schweiz am Sonntag». «Wir haben den Zeithorizont nach hinten verschoben.» Wachstumspotenzial sieht er in den USA. In New York betreibe man inzwischen drei Restaurants. «Damit expandieren wir bald an die US-Westküste.» Zudem entwickle man mit einer holländischen Universität eine Technologie für Teigwaren aus dem 3D-Drucker.

(gku)